Jahreskonzert der Blasharmoniker - ein Genuss für verwöhnte Ohren
Ein mitreißender Abend – anders lässt sich die Stimmung beim Jahreskonzert der Blasharmoniker in der Stadthalle Gersthofen nicht beschreiben. Vom ersten Ton an war das Publikum gefesselt von den ausdrucksstarken Melodien und Harmonien, die die fast 50 Musiker aus Ihren Instrumenten zauberten. An deren Gesichtern konnte man förmlich ablesen, welche Leidenschaft zur Musik die Blasharmoniker in den letzten Jahren entwickelt haben.
Das was hier aus den Instrumenten kam hatte nichts mit "Humtata" zu tun. Das vielerorts belächelte "Blasinstrument" wurde bei diesem Konzert zu neuen Aufgaben erkoren. Wer selbst noch nicht die Gelegenheit als Zuhörer hatte, kann sich kaum eine Vorstellung davon machen, was die moderne Blasmusik inzwischen hervorgebracht hat. Diese anspruchsvolle und abwechslungsreiche Form der Musik steht jedes Jahr aufs Neue auf dem Programm der Gersthofer Blasharmoniker.
Als Auftakt kam die Komposition Sevens von Samuel R. Hazo zu Gehör. Aufgrund der schwierigen Taktwechsel und außergewöhnlichen Harmonien rund um die vor allem in der Jazz-Musik bedeutende Zahl 7 stellte das Eröffnungsstück des diesjährigen Konzertes eine große Herausforderung für die Musiker dar, die sie mit Bravour meisterten. Costa del Sol entführte die Besucher anschließend mit energischen spanischen Rhythmen und stolzen Melodiebögen zum kurzen Verweilen an die sonnenverwöhnte Mittelmeerküste der iberischen Halbinsel. Einen Klassiker boten die jungen Künstler mit Ted Huggens New Baroque Suite. Dieses 3-sätzige Werk war 1970 der Vorreiter der heute bekannten modernen Blasmusik.
Musikalisches Souvenir von Konzertreise
Auch dieses Jahr führte die Blasharmoniker wieder eine Konzertreise ins Ausland. Ziel diesmal war Kroatien. Dort nahmen sie außer Konkurrenz am Landeswettbewerb für Blasmusik teil und hörten vom Siegerorchester dort ein Stück, das sie unbedingt haben mussten: Celtic Knots. Der Titel, der auf die keltischen Knotenmuster des frühen Mittelalters anspielt, war Programm: Schnelle Passagen und ineinandergewobene Melodien, exakt und voller Ausdruck dargeboten, machten diese Komposition zu einem ganz besonderen Erlebnis – und fast schon so manchen Knoten in die Finger der Musiker.
Das Meisterwerk Bonaparte von Otto M. Schwarz bildete den monumentalen Abschluss der ersten Konzerthälfte. So abwechslungsreich wie das Leben von Napoleon, mit seinen Höhen und Tiefen, Erfolgen und Niederlagen, wechselten sich hier melancholische und bombastische Abschnitte ab, welche die Musiker mit viel Gefühl und Energie darboten.
Auch nach der Pause zeigte sich wiederum das hohe musikalische Niveau der Blasharmoniker. Als besonderen Leckerbissen präsentierten die fünf Klarinettisten Norbert Dorfner, Michael Maier, Martin Bürgerhoff, Anke Hirsch und Heike Eimüller mit Association, einer anspruchsvollen Komposition von Ante Grgin, ihre individuellen musikalischen Fähigkeiten an ihren Instrumenten. Danach entführte das Orchester seine Zuhörer mit Filmmusik aus Battlestar Galactica in den Weltraum, um gleich im Anschluss daran mit Musicalmelodien aus Cabaret direkt auf dem Broadway New Yorks zu landen. Die musikalische Reise führte mit Neal Heftis Klassiker Li’l Darling und Gershwins Jazz-Standard It Don't Mean a Thing sowohl die Musiker als auch die begeisterten Besucher weiter durch die Big-Band-Landschaft Nordamerikas.
Das Publikum hatte nach dieser überzeugenden Vorstellung noch nicht genug und erklatschte sich mit Standing Ovations noch zwei Zugaben. Mit Mambo Jambo von Perez Prado zündeten die Blasharmoniker als i-Tüpfelchen ein südamerikanisches Feuerwerk, das restlose Begeisterung hinterließ, während Sleigh Ride das sichtlich angetane Publikum schließlich wieder zurück in die Wirklichkeit kutschierte.
Einsatz für den Bunten Kreis e.V.
Auch in diesem Jahr ging ein Euro des Eintrittspreises zusammen mit dem Erlös aus der Tombola auf dem Rathausplatz an den "Bunten Kreis e.V". 600 Euro kamen auf diese Weise zusammen, die direkt den betroffenen Familien zu Gute kommen.
Im kommenden Jahr feiern die Gersthofer Blasharmoniker ihr 20-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass erwartet die Besucher beim Jubiläumskonzert am 27.11.2010 ein "Best Of" der letzten zehn Jahre.
Seien sie gespannt!
Schöner Artikel!
;-)