Großes Kino mit den Blasharmonikern
Die Gersthofer Blasharmoniker zollten vor ausverkaufter Stadthalle erfolgreich ihren Tribut an die Welt des Films. Ausgewählte Filmmusik vom Feinsten wurde geboten. Es war nicht nötig ein ausgesprochener Cineast zu sein; die erklärenden Worte von Moderator Walter Hochmuth, die eingespielten Bilder auf der Leinwand und die dargebotenen Musikstücke vermittelten einen faszinierenden Blick in das Geschehen der Filmhandlung. Wobei man durchaus mit geschlossenen Augen den Klängen lauschen konnte. Mit etwas Phantasie ließen die meisterlich gespielten Instrumente den Zuhörer eintauchen in die Welt des Wilden Westens mit „Der mit dem Wolf tanzt“. Perfekt angespielt mit Klarinette und Flöte eine zarte Liebesgeschichte um dann in das donnernde Stakkato einer Büffeljagd mit Horn, Trompete und Schlagzeug einzumünden. Oder das Dorf der Hobbits „Herr der Ringe“. Mit heiteren Klängen wird das Dorfleben skizziert um dann wieder massiv unter dem Einsatz aller Hörner auf die drohenden Gefahr durch die gesichtslosen Kapuzenreiter überzuleiten. Nur zwei Eindrücke von einem grandiosen Abend mit den Blasharmonikern, die unter ihrem Dirigenten Ulrich Fischer alle Register ihres Könnens zogen. Das Publikum war begeistert und applaudierte stehend. Zum Abschluss gab es noch ein besonderes Highlight. Passend zu „Singing in the Rain“ steppte Angelika Cordes von dem Studio „Tanztreff Cordes über die Bühne. So kann auch Regen Spaß machen. Und noch ein Gag: Passend zur Musik enterten „Dick und Doof“ die Bühne und machten dort ihre Späßchen. Schade, dass sie mehr im Hintergrund agieren mussten. Zu Beginn gab es eine Kostprobe aus dem Kindermusical „Wakatanka“ mit dem Chor der Sing- und Musikschule Gersthofen. Erzählt wurde die Begegnung von Indianern mit Bleichgesichtern. Häuptling „Wachsames Auge“ alias Ulrich Fischer hatte ein wachsames Auge auf seine kleinen, gut geschminkten Indianer; sie waren mit Feuereifer bei der Sache. Ein guter Einstieg für die kommenden zwei Stunden.
Die Welt des Films ist eine Sache, die rauhe Wirklichkeit die andere. Es ist schon fast Tradition, dass die Blasharmoniker Geld für einen guten Zweck spenden. So auch diesmal: Cornelia Spilger vom „Bunten Kreis“ konnte sich über einen Spendenscheck von 750 Euro freuen. Er wird für die Nachsorge von krebskranken Kindern verwendet. Erster Vorsitzender Andreas Landau wies in seiner Begrüßung auf die gute Zusammenarbeit mit dem Kulturamt Gersthofen hin, das angesichts der vielen Besucher noch rasche einige Stuhlreihen aufstellen ließ. Er freute sich besonders über die Anwesenheit von Peter Schippl mit seinen chinesischen Gästen. Ohne ihre Hilfe wäre die Konzertreise nach China im Jahr 2006 nicht zustande gekommen.
Nach zwei Zugaben entließ das Publikum, etwas widerstrebend, Ulrich Fischer mit seinen Mannen - natürlich auch Frauen. Es war ein schöner Abend, der die Lust auf Blasmusik mit hohem Niveau, aber auch für Kinobesuche weckte. „Das war wahrscheinlich nicht das letzte Konzert dieser Art“, erklärte Ulrich Fischer. Wäre schön; es gibt ja noch einiges im Filmangebot...