Gewinnerin des Gersthofer Kunstpreises 2022
Edyta Deniz-Deluga gewann am 1. Juli 2022 den Gersthofer Kunstpreis für ihr Werk "Verwurzelt". Wie denkt eine Künstlerin? Welche Lieblingsfarben hat sie?
Wir haben für Sie nachgefragt.
Wann haben Sie angefangen zu malen? Wann entdeckten Sie Ihre Leidenschaft für die Kunst?
Also die Kunst hat mich schon immer sehr interessiert. Mit 18 Jahren habe ich mir ein paar Ölfarben und Leinwände gekauft und habe beschlossen malen zu lernen.
Was war Ihr erstes Werk?
Mein erstes Werk war ein Bild von Picasso "Guernica".
Haben Sie bestimmte Lieblingsfarbpaletten?
Tatsächlich erwische ich mich immer wieder dabei, dass ich unbewusst gerne zur Pink, Türkis und Blau greife. Ich liebe auch jegliche Neontöne.
Welche Maltechnik verwenden Sie?
Ich arbeite zurzeit sehr gerne mit Acrylfarben, Ölkreiden und verwende dazu sehr gern Collagen mit Siebdruck.
Wie lang brauchen Sie durchschnittlich für ein Werk? Wie lange haben Sie für das Gewinnerstück gebraucht?
Das ist so eine klassische Frage, die sich allerdings nicht so genau beantworten lässt. Denn jedes Werk ist unterschiedlich und von vielen Ebenen und Schichten überlagert. Für das Gewinnerbild habe ich etwa 30 Stunden gebraucht.
Welchen Einfluss hat die Kunst auf Ihr Leben?
Inzwischen brauche ich die Kunst wie die Luft zum Atmen. Die Kunst bereichert mein Leben und beeinflusst es sehr stark.
Welche Bedeutung hat der Titel „Verwurzelt“?
Das Thema Verwurzelung und Heimat beschäftigt mich schon sehr lange. Jeder Mensch hat irgendwo seine Wurzeln, wo er sich besonders heimatverbunden fühlt. Da ich schon sehr oft in meinem Leben umgezogen bin, stelle ich mir oft die Frage, ob die Heimat eine Flagge braucht? Oder fühlt man sich einfach da beheimatet, wo man sich wohl und verbunden fühlt? Dieses Gefühl habe ich jedenfalls in meiner Wahlheimat Gersthofen gefunden.
Beschreiben Sie das Gefühl, wenn Sie mit einem Bild „fertig geworden“ sind.
Es ist sehr unterschiedlich. Bei manchen Bildern weiß man sofort, dass sie fertig sind und manch andere müssen erstmal für ein paar Tage ins Wohnzimmer gestellt werden. Dort werden sie unter die Lupe genommen, begutachtet und unter Umständen noch modifiziert. Aber wenn ein Bild das Gefühl erweckt, dass es fertig ist, ist es tatsächlich ein sehr beflügelndes Gefühl.
Was bedeutet es Ihnen, dass Ihre Kunst bereits auch in der Augsburger Galerie Noah sowie bei der 70. Großen Schwäbischen Kunstausstellung ausgestellt wurde?
Das hat mich natürlich unglaublich gefreut und mich in meiner Arbeit bestätigt.
Welchen Tipp würden Sie anfangenden Künstlern geben?
Einfach den Spaß an der Arbeit haben. Nicht auf das Ziel fokussieren, sondern eher den Moment genießen.