Erwachsenenchor setzt bei Deborah-Sasson-Konzert starke Akzente
Das faszinierende Spiel mit Laut und Sprache, das Feingefühl von Hell und Dunkel, die Leichtigkeit von Kraft, Nuancierung und Präzision – das alles setzte Deborah Sasson in ihrem Konzert in der Stadthalle meisterhaft um. Der Sopranistin stand mit dem Erwachsenenchor der örtlichen Sing- und Musikschule ein Ensemble zur Seite, das mit beeindruckender Leistung den Klanggenuss beim Publikum fortsetzte.
Dabei stand die Laien-Gesangstruppe unter der Leitung von Susanne und Robert Kraus der Profisängerin in nichts nach. Der Chor glänzte mit technischer und stilistischer Perfektion. Er war klar in der Intonation, entwickelte vor allem in den ohne Deborah Sasson dargebrachten Liedern stimmlichen Ausdruck.
Überhaupt merkte man dem Chor seine Freude und Leidenschaft am Gesang an. Souverän und elanvoll meisterte er Beatles-Songs wie „Here Comes The Sun“. Dabei fielen vor allem die rhythmisch gute Koordinierung, die Präzision und Verständlichkeit auf. Der „Hair“-Titel „Good Morning Starshine“ lebte wiederum von Stärke bis Zurückhaltung. Damit erzeugten die Sänger eine fortwährende Spannungsphase. Zugleich offenbarten sie etwas nicht Alltägliches: nämlich den packenden Sound eines Chores.
Ausgeprägtes Rhythmusgefühl
Die Substanz des Erwachsenenchors wurde jedoch besonders dann deutlich, wo es stimmtechnisch und musikalisch ans Eingemachte ging, nämlich beim direkten Zusammenspiel mit Deborah Sasson und ihrem exzellenten Musikertrio. Dann überzeugten die rund 30 Sänger mit Intonationssicherheit und einem ausgeprägten Rhythmusgefühl.
Nicht umsonst bezeichnete der Weltstar den Chor der Sing- und Musikschule auf der Bühne als „hervorragend“. Nach dem Konzert gestand Deborah Sasson, dass sie noch niemals mit einem so gut vorbereiteten Chor zusammengearbeitet habe.
Gänsehaut-Feeling
Doch zurück zur Bühne. Deborah Sasson, die ihr Debüt am Broadway mit „Show Boat“ gab und einst in der Hamburger Inszenierung der „West Side Story“ in der Rolle der Maria glänzte, sang sich in Gersthofen sofort in die Ohren und Herzen des aufmerksam lauschenden Publikums.
Mit faszinierender Leichtigkeit präsentierte sie Melodien unter anderem aus „My Fair Lady“, der „Lustigen Witwe“ und „Phantom der Oper“. Abbas „I Have A Dream“ beeindruckte durch Stimmführung und Noblesse der Tongabe. Gänsehaut-Feeling erzeugte sie gar mit der intensiven Interpretation von „Don't Cry For Me Argentina“ aus „Evita“.