Ein Koffer voller Geld und seine Folgen...
Keine Erfolgsgeschichte: Ein kleiner Unternehmer mit sieben Mitarbeitern schlägt sich so recht und schlecht durchs tägliche Leben und macht nur kleine Umsätze. Das Personal spurt nicht so wie der Chef es sich vorstellt und das Betriebsklima ist nicht das Beste. Unerwartet bricht der große Geldsegen herein. Die Erfüllung vieler Wünsche ist greifbar nahe. Doch eine falsche Investition macht alles zunichte...
Diesen zeitnahen Stoff setzte das Theater Gersthofen in dem Stück „a Kufern“ in Form einer „Münchner Gangstergeschichte“ fantasievoll um. Ort der Handlung ist das Hinterzimmer einer Schneiderei, das als „Gangsterl-Betriebsraum“ in den 30er Jahren dient. Gangsterlboss Bratzler (Peter Eder) gaunert sich mit seinen Betrügern und Taschendieben so recht und schlecht durch den Alltag. Wobei Lola (Regina Stanglmeier) eine recht hübsche Diebin spielt, die ihre Reize einzusetzen weiß. Auch ihre Kollegen und Kolleginnen haben ihre Qualitäten. Unverhofft fällt ihnen ein Geldkoffer mit 100.000 Mark in die Hände. Als Zugabe ein Brief, der auf die Bestechung eines „Ministeri“ hinweist (wo holt Stückeschreiber Peter Landstorfer nur seinen Stoff her...?). Der Ministeri, verkörpert durch Lukas Kiermeyr, spielt seine Rolle überzeugend und lässt sich zur Geldanlage für ein Etablissement verleiten. Betreiber desselben ist natürlich Bratzler. Die Gangsterl versuchen den großen Clou und fliegen dabei auf die Nase...
Die Schauspieler zeigen, dass ihnen das Stück sichtlich viel Spaß bereitet. Sie agieren flott und spritzig vor einer Kulisse (Hinterzimmer, Etablissement), die viel Liebe zum Detail verrät. Kleine (ungewollte) Gags beim Öffnen von Sektflaschen sorgen für zusätzliche Lacher. Der Schluss ist etwas zu überraschend. Man hätte sich vielleicht im 3. Akt einen Schuss mehr Frivolität gewünscht – wenn schon ein Etablissement solch fesche Damen und flotte Kunden aufzuweisen hat. Schade dass nur zwei Vorstellungen zeigen, wie man mit einem Koffer voller Geld umgeht...