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Trachtenverein Gersthofen - Fahnensegnung
94 Jahre alt und nun wieder in neuem Glanz

  • Die Trachtler sind stolz auf ihre restaurierte Vereinsfahne
  • Foto: Patrick Pfaller
  • hochgeladen von Sebastian Pfiffner

Die Gersthofer Trachtler haben ihre in die Jahre gekommene Vereinsfahne restaurieren lassen. Wie diese nach einem knappen Jahrhundert wieder wie neu erstrahlt und warum der Verein noch eine zweite wertvolle Fahne besitzt.

„Treu der Heimat Sitt und Tracht“ – das haben sich die Gründungsmitglieder des Theater- und Volkstrachtenvereins „D’Wendlstoana“ Gersthofen im wahrsten Sinne des Wortes auf die Fahne geschrieben. Der 1925 von Männern aus dem Oberland, die sich aus wirtschaftlichen Gründen in Gersthofen niedergelassen hatten, gegründete Verein verpflichtete sich früh dem Erhalt der alpenländischen Brauchtümer, Volkstänzen und Schuhplattlern. Großer Stolz jedes Vereins war schon immer die eigene Fahne, und so erstanden auch „D’Wendlstoana“ schon bald nach Gründung eine solche.

Aus Verbundenheit zum Heimatberg der Trachtler um Gründungsvorstand Georg Steinbeißer sen. zeigt die Fahne die Kirche auf dem Wendelstein. Das „Wendelsteinkircherl“ wurde der Schutzpatronin Bayerns, der Patrona Bavariae, geweiht und ist unangefochten Deutschlands höchstgelegene Kirche. Auf der anderen Seite der Fahne ist die Pfarrkirche der liebgewonnen neuen Heimatgemeinde Gersthofen, Sankt Jakobus major abgebildet. Auch die an der ehemaligen Via Claudia gelegene Kirche kann auf eine reiche Geschichte zurückblicken und steht auf den Resten eines römischen Merkurtempels aus dem ersten Jahrhundert. Geweiht wurde die neue Fahne unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und anderer Gersthofer Vereine am 12. Mai 1929. Pate stand der Trachtenverein aus dem benachbarten Lechhausen, mit dem bis heute eine enge Freundschaft gepflegt wird.

Doch blickt man sich heute in der Gersthofer Vereinslandschaft um, ist von den „Wendlstoanan“ nichts mehr zu finden. Bereits 1920 wurde mit dem Gebirgstrachten- und Erhaltungsverein „D’Lechtaler“ ein erster Verein mit ähnlichen Zielen in Gersthofen gegründet. Zehn Jahre wirkten die beiden Vereine nebeneinander, bis 1935 der von den Mitgliedern schon lange gewünschte Zusammenschluss erfolgte. Es entstand der bis heute bekannte „Heimat- und Volkstrachtenverein Gersthofen“. Nachdem auch „D’Lechtaler“ bereits eine Vereinsfahne besaßen und die Mitglieder diese aufmerksam pflegten, sind die Gersthofer Trachtler heute im Besitz von zwei Fahnen.

Die Fahnen sind ein wesentlicher Bestandteil des Vereinslebens, denn Sie begleiten die Trachtler auf vielen unterschiedlichen Anlässen wie Gottesdiensten, Festumzüge oder auch als Begleitung auf dem letzten Weg eines verstorbenen Mitglieds. Nachdem die Fahne von 1929 nach zahlreichen Einsätzen in die Jahre gekommen war und deutliche Gebrauchsspuren aufwies, wurden die Gersthofer nun tätig. Beim renommierten Restaurateur Kössinger aus Schierling bei Regensburg wurde die Fahne aufwändig generalüberholt, gereinigt und zurück zu altem Glanz gebracht.

Nach erfolgreicher Restaurierung wird die Vereinsfahne beim Jahresgottesdienst der Gersthofer Trachtler am 7. Mai um 10:15 Uhr in St. Jakobus gesegnet. „Alle Gersthofer:Innen und Freunde der Trachtler sind zum Gottesdienst mit Fahnensegnung herzlich eingeladen“, so 1. Vorständin des Trachtenvereins Christine Pfiffner. Man freue sich bereits, die Fahne wieder „stolz in altem Glanz zu präsentieren“. Auch ein Vereinsausflug zur Kirche auf dem Wendelstein ist für Mai schon geplant. Dort wird die restaurierte Vereinsfahne die Trachtler wieder begleiten, wie sie es nun schon seit fast einem Jahrhundert tut.

  • Die Trachtler sind stolz auf ihre restaurierte Vereinsfahne
  • Foto: Patrick Pfaller
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  • Die Rückseite der Vereinsfahne mit der Wendelsteinkirche
  • Foto: Patrick Pfaller
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  • Die restaurierte Vereinsfahne vor der abgebildeten Pfarrkirche Sankt Jakobus major
  • Foto: Patrick Pfaller
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