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Leise Töne mit viel Seidenglanz

  • Präsentierten eine ausgeprägte Gesangs- und Spielkultur: (von links) Bassist Tom Bittl, Schlagzeuger Tom Pribbenow, Sängerin Tuija Komi und Pianist Christian Schmerder.
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Die finnische Jazzsängerin Tuija Komi bestach bei ihrem Konzert im Saal der Gersthofer Musikschule mit einer sinnlich-rauen Stimme und einer virtuos aufspielenden Begleitband.

Leise, zuweilen spritzige Töne bestimmten das Matineekonzert von Tuija Komi im vollbesetzten Saal der örtlichen Sing- und Musikschule. Die Jazzsängerin aus Finnland präsentierte ein farbiges Musikkaleidoskop mit allem, was schöne Augenblicke offenbaren: präzises Klangbild, virtuose Spielkultur und eine atmosphärische Stimme. Kurz: Musik für Herz und Seele.

Zartes und Geschmeidiges, Schwebendes und Sinnlich-Raues umfasste das kleine, aber feine Gastspiel des weizenblonden Energiebündels. Mit viel Bühnenpräsenz und einer charmanten Moderation bezauberte Tuija Komi ihr Publikum. Dabei verblüffte sie sowohl mit geballtem Stimmumfang als auch mit beschwingter Eleganz.

Bereits beim Auftakt mit Antonio Carlos Jobims Bossa-Nova „Girl from Ipanema“ überraschte die Sängerin mit einem vieldeutigen Spannungsverhältnis, das das an sich schlichte Dreiton-Motiv zu einem besonderen klanglichen Reiz verhalf. Leicht und locker, beweglich und farbig wirkten auch die anderen Titel wie „Liljankukka“ (Lilienblume), Richard Rodgers Stück „My Romance“ und das unverwüstliche „Gee Baby“. Mit sensitiver Stimme und individuellem Einfühlungsvermögen in die versteckten Feinheiten der mitunter komplex strukturierten Kompositionen gab sie den Liedern Tiefe, Leidenschaft und einen ausgewogenen Spannungsbogen.

Vor allem in dem ursprünglich als Chansons angelegten und mittlerweile zum beliebten Jazzstandard gewordenen Titel „Autumn Leaves“ spürte man hautnah die darin beschriebenen Gefühle. Bildlich sah man die abgestorbenen Laubblätter des Herbstes, die die Erinnerung an eine alte Liebesgeschichte hervorriefen, bis das Meer im Sand die Spuren der getrennten Liebenden verwischte. Auch mit Aretha Franklins Soulklassiker „I Say a Little Prayer“ traf Tuija Komi genau den melancholischen Nerv des Songs.

Schwebendes Dreieck

Die Sängerin hatte dabei ein glänzend aufspielendes und aufgelegtes Trio an ihrer Seite. Die Musiklehrer Christian Schmerder (Klavier) und Tim Pribbenow (Schlagzeug) sowie Tom Bittl (Bass) pflegten die Reduktion aufs Wesentliche und überzeugten mit kristallener Transparenz. Sie wirkten wie ein schwebendes Dreieck, das melodische Fantasie, potenzielles Fingerspitzengefühl, virtuose Instrumentenbeherrschung und kraftvolle Kreativität vereinte. Elegant, leicht und dennoch mit Drive leitete Schlagzeuger Tom Pribbenow Bart Howarts „Fly Me to the Moon“ ein, das Tuija Komi mit einer gehörigen Portion Musikalität von Dur in Moll leitete.

Klar, dass Sängerin und Band bei soviel Virtuosität nicht um eine vielumjubelte Zugabe kamen. Mit „What a Wonderful World“ erzählte Tuija Komi noch einmal von der Schönheit der Welt und von den leider oft viel zu wenigen Glücksmomenten um alltäglichen Leben.

  • Präsentierten eine ausgeprägte Gesangs- und Spielkultur: (von links) Bassist Tom Bittl, Schlagzeuger Tom Pribbenow, Sängerin Tuija Komi und Pianist Christian Schmerder.
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  • Strahlte eine große Bühnenpräsenz aus: die finnische Jazz-Sängerin Tuija Komi (links).
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