In Achsheim erklingt wieder die 100 Jahre alte Koulen-Orgel
An Ostern kamen die Achsheimer letztmalig zu einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Peter und Paul zusammen. Dann mussten sie die Kirche ein halbes Jahr den Handwerkern überlassen, die sie wieder auf Hochglanz polierten. Den Abschluss der umfangreichen Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten feierte die Gemeinde nun im Rahmen eines Festgottesdienstes in dem renovierten Gotteshaus mit Weihbischof Josef Grünwald. Gleichzeitig wurde auch die restaurierte 100 Jahre alte „Koulen-Orgel“ gesegnet. Angeführt von den Langweider Musikanten zogen die Gläubigen und Vereinsvertreter mit ihren Fahnenabordnungen vor dem Gottesdienst in einem Festzug vom Dorfplatz zur Kirche.
Die Rundumerneuerung der Kirche und die Restaurierung der Orgel sei „für unsere kleine Pfarrgemeinde ein großer Kraftakt gewesen“, erinnerte Pfarrer Gerhard Kögel zu Beginn der Eucharistiefeier. Unzählige freiwillige Helfer hätten zum guten Gelingen dieser notwendigen Maßnahme beigetragen. Deswegen könne man mit Freude und Dankbarkeit diesen Tag begehen.
Auch Weihbischof Josef Grünwald zollte dem gelungenen Werk „Respekt und Anerkennung“. „Sie alle dürfen stolz auf diese Leistung sein.“ In seiner Ansprache sagte er, dass die Kirche nicht nur ein „museales Schaustück“, sondern der Mittelpunkt eines christlich geprägten Dorfes sei und ein Ort der Gottesbegegnung. Er appellierte an die Gläubigen, den gelebten christlichen Glauben als Basis unserer Lebensgestaltung nicht aus den Augen zu verlieren. Denn: „Der Mensch ohne Gott wird heimatlos.“ Diese Heimat aber würde Kirche heutzutage bieten. Mit Blick auf die Orgel zitierte er aus einem Dokument des Vatikanischen Konzils, wonach die „Pfeifenorgel“ im Gottesdienst in hohen Ehren gehalten werden solle.
Anschließend segnete der Weihbischof auf der Empore die erneuerte „Königin der Instrumente“ und ermunterte den Organisten augenzwinkernd: „So, jetzt legen Sie einmal los.“ Gerne kam Benedikt Merz dieser Aufforderung nach und griff schwungvoll in die Tasten. Friedrich Fischer, Mitglied des Pfarrgemeinderats, war von der Klangfülle der restaurierten Orgel sichtlich angetan. „Das war ein Ohrenschmaus“, sagte er begeistert.
Am Schluss des Gottesdienstes lud Pfarrer Kögel die Gemeinde zu einem Stehempfang ins Pfarrheim ein. Dort gab es Gelegenheit, mit dem Weihbischof ins Gespräch zu kommen.
Zum Ausklang des Tages stand am Abend noch ein Orgelkonzert mit Peter Bader, dem Organisten der Basilika St. Ulrich und Afra in Augsburg, auf dem Programm.