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Ich bin ein Zyniker

Diese Aussage nimmt man Ottfried Fischer bei dem Kabarettabend in der Stadthalle Gersthofen ohne weiteres ab. Die Zuhörer konnten erfahren „Wo meine Sonne scheint“ und Fischer freute sich über das „zahlenmäßig akzeptable“ Publikum. Dieses konnte Fischer als Heimatforscher kennen lernen, wobei er mit zynischer Deutlichkeit Auswüchse von Heimatliebe kräftig heraus pointierte. Heimatwahn bei Politikern, tumber Bierzeltpatriotismus und die Gedanken eines obskuren Kirchenfunkredakteurs bildeten den Kern seines Vortrags. „Du bist als Zyniker mies, aber ehrlich“, bekannte der Kabarettist.

Die Besucher mussten schon genau hinhören, um die wortschwallartigen Ausführungen über Heimatrecht und Heimatschutz zu verstehen. Große Lachstürme gab es selten, eher zustimmendes oder befreiendes Gelächter über Exkursionen in die deutsche Vergangenheitsbewältigung oder Unterhaltungsversuche beim Deutschen Fernsehen. Joschka Fischer, Carmen Nebel, Horst Köhler und George W. Bush -um nur einige zu nennen- bekamen ihr Fett ab. Bewundernswert, wie „Alleinunterhalter“ Fischer sein 2-stündiges Programm durchzog. Im Anschluss gab es noch ausgiebig Gelegenheit, sein gleichnamiges Buch zur Vorstellung zu kaufen und signieren zu lassen. Übrigens: Fischer bekennt sich durchaus ernsthaft zur Heimat: er schildert Heimat als „Wasser in einem Bach. Kostbares Allgemeingut, immer fließend und doch immer wieder gleich. Jeder ist dafür verantwortlich...“

Vor Beginn der Vorstellung hatte der myheimat-Mann kurz Gelegenheit, dem Kabarettisten einige persönliche Ansichten zu entlocken. Zunächst wollte der Pressemann erfahren, wo Fischer selbst seine schöpferische Heimat sieht. Film, Kabarett oder Fernsehen? Hier entschied sich Fischer ohne zu zögern für das Kabarett. Und wo sieht er gefühlsmäßig seine Heimat? Als Antwort zitiert der Künstler sein Buch „Wo meine Sonne scheint“: „Heimat ist die Saite im Menschen, die sofort angenehm schauderhaft erklingt, wenn vertraute Düfte, Anblicke oder Klänge sie streifen.“ Auf seine Mitwirkung in verschiedenen Fernsehserien angesprochen, sah er sich in „Pater Braun“ am meisten in seinem schauspielerischen Talent gefordert. Von dieser Serie wurden übrigens zwei neue Folgen gedreht. Ob „Der Bulle von Tölz“ weitere Fälle löst, ist noch offen. Jetzt wurde der Pressemann neugierig. Fischer verkörpert in „Pater Braun“ ja einen konservativ-katholischen bibelfesten Pfarrer. Betrachtet sich Fischer selbst als gläubig im religiösen Sinn? Fischer verneint. Er spricht aber von Dejàvu-Erinnerungen aus früher Kindheit. Zum Schluss hat der myheimat-Mann noch eine Spaßfrage: Fischer treibt als Schiffbrüchiger im Wasser. Drei Boote kommen auf ihn zu: im ersten sitzt Carmen Nebel, im zweiten Fürstin Gloria von Thurn und Taxis und im dritten Sabine Leutheuser-Schnarrenberger. Von welchem Boot lässt er sich retten? Nach kurzem Überlegen die salomonische Antwort: von dem Boot, das am niedrigsten im Wasser liegt...

  • Fischer nahm sich Zeit für den Fotografen
  • hochgeladen von Gerhard Fritsch
  • Bild 1 / 2
  • Fischer signiert nach der Vorstellung seine Bücher
  • hochgeladen von Gerhard Fritsch
  • Bild 2 / 2

3 Kommentare

Auf das Interview bin ich gespannt!

hallo Herr Pfarrer,
Interview wurde in Bericht eingebunden
mfg Gerhard Fritsch

Stimmt, denn der Artikel ist jetzt länger.
Vielen Dank für die Ergänzung Ihres Artikels.
Wunderbar vor allem, wie pragmatisch die letzte Frage beantwortet wird.

Liebe Grüße aus Meitingen: Ihnen weiterhin eine besinnliche Adventszeit!

Ihr Pfarrer Markus C. Maiwald aus Meitingen

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