Großübung der Feuerwehr - Einsatzkräfte beweisen ihr Können
Es wurde ein Brand im Silo angenommen. Eine verletzte Person befindet sich irgendwo in dem riesigen Gebäude. Feuerwehrmänner mit Atemschutzgeräten betreten das Gebäude und quälen sich durch das enge Treppenhaus nach oben bis zum 7. Stock. Dort wird mit der Suche begonnen. Im 5. Stockwerk wird schließlich die „verletzte Person“ dargestellt durch einen Feuerwehrmann- gefunden.
Dem Verletzten wird eine Schutzhaube über gestreift. Auf einer Trage erfolgt der schweißtreibende Abtransport nach unten. Unterdessen wird das „Feuer“ über Drehleitern bekämpft.
Laut Baumeister wurden die Übungsziele erreicht und wichtige Erfahrungen gesammelt. So wurde z. B. der Kräftebedarf für ein Objekt dieser Größe ermittelt.
Dann wurde u. a. wiederum festgestellt, dass die Feuerwehrmänner mit Atemschutz unbedingt eine Pause zwischen mehreren Einsätzen brauchen. Um eine Ruhephase zu ermöglichen, wurde ein Zelt aufgestellt. Damit diese Einhaltung der Ruhepause ernst genommen wird, sorgt ein eigens dafür eingeteilter Feuerwehrmann, der die Einsatzdauer der Atemschutz-Leute überwacht. Im Allgemeinen wird mit 15-20 Minuten Einsatz gerechnet. „Dann sind aber die Leute auch fix und fertig“, erklärt Kreisbrandinspektor Siegfried Skarke, der die Übung überwacht.
Im Ernstfall kommt hier noch ein zusätzlicher Adrenalinstoß wegen der Gefahr hinzu. Hierzu braucht man nicht viel Phantasie, wenn man an die Bilder vom 11.09.2001 beim Terrorangriff auf das World Trade Center in New York denkt.
In dem aufgestellten Zelt erholen sich zwei Männer von ihrem anstrengenden Rettungseinsatz. Neben ihnen wird der „Verletzte“ betreut.
Beruhigend zu wissen, dass die Feuerwehren für solche Einsätze in den Industriegebieten, mit den nicht gerade wenigen brandschutz-anspruchsvollen Objekten, gerüstet sind. Bleibt zu hoffen, dass die aufwändige Übung nicht irgendwann zur Realität wird.
Text und Bilder: Gerhard Fritsch