Freut Euch des Lebens
Lach- und Sitzmuskeln wurden wiederum gehörig strapaziert. Begeistert wurde vom Publikum die Rhythmische Sportgymnastik in Form von Schunkeln und Armschwingen bei dem Auftritt des TSV-Spielmannszuges und den Lechkosaken angenommen. Zur triefenden und zuweilen beißenden „Spottgymnastik“ lud der „Tupperberater“ Peter Metzger ein. Es wurden Bezüge zwischen Form und Größe der Tupperware zu einzelnen Stadträten hergestellt. Engel (Reinhold Dempf) und Teufel (Oliver Reiser) orakelten über die potentiellen Nachfolger von Bürgermeister Deffner. Jeder bekam sein Fett (Fettabsaugung) ab. Lachtherapeut Manfred Lamprecht versuchte die Entstehung und Wirkung des Humors zu ergründen und „verstieg“ sich dabei zu akrobatischen Turn- und Streckübungen. Altmeister Lukas Kiermeyer betätigte sich als Vermögensberater mit seinem Lied „Es is allwei a G`fret, ob a Geld hosch od’r net“. Er gab einige Episoden aus seinem Rentnerleben zum Besten und ruhte sich nach getaner Arbeit auf seinem geliebten Sofa wieder aus. Einblicke in schwierige Personalentscheidungen bei der Auswahl der „Gersthofer Busfahrer“ gaben Benjamin Knaut (Sachse), Martin Aman (Türke) und Christian Ress (Hirblinger). Jetzt wird auch vielleicht verständlich, warum es Linienbrechungen gibt...
Es gab aber nicht nur verbale Lachattacken. Wieder einmal schafften es die „Elfenbeine“, dem Zuschauer den klassischen Tanz näher zu bringen. Gepaart mit männlicher Anmut wurden schwierige Tanzformationen vorgeführt. Die Gersthofer Blasharmoniker zeigten mit „Schneewittchen“, dass sie eine Ader für eigenwillige musikalische Interpretierungen des deutschen Märchenschatzes haben. Wer wäre als Zwerg nicht dem attraktiven Schneewittchen (Ulli Fischer) gefolgt...
Die nächste Abteilung zeigte anspruchsvolles Themen-Dancing. Das KOL-LA Ballett, bestehend aus Mädchen der Rhythmischen Sportgymnastik des TSV Gersthofen, unternahmen mit „Modenschau“ einen tänzerischen Ausflug in die Modegeschichte. Die Darbietungen waren wie immer spielerisch schwungvoll und doch elegant. Das Publikum war begeistert. Richtig fetzig wurde es beim „Steppenwind“. Vor entsprechendem Bühnenhintergrund wirbelten die Tänzerinnen des TSV-Firnhaberau über die Bühne, das einem Hören -aber nicht das Sehen- verging. Von diesem Mongolensturm hätte man(n) sich gerne überrennen lassen...Nicht minder lebhaft zeigten sich „Die kleinen Strolche“ (Lucky Petticoats) mit ihren Rock and Roll-Darbietungen. Sooo klein waren sie auch wieder nicht – ihre Nummer war turnierreif.
Es wären noch etliche Programmpunkte zu erwähnen: der TSV-Spielmannszug, der gekonnt die schwierige Aufgabe der ersten Nummer übernahm, Auguste und Gerfridchen mit ihrer Sichtweise der „Städtefreundschaft“ zwischen Gersthofen und Augsburg, und die Gruppe Fabian Lenz & Friends im Chicago-Milieu. Ganz groß, das kleine KOL-LA-Männchen Moritz Lamprecht, das routiniert mit Sitzungspräsident Karl-Heinz Wagner das Eröffnungsritual der Sitzung bestritt. Leider reicht der Platz nicht aus, um alle Mitwirkenden gebührend zu würdigen. Alle –vom Bühnendienst bis zum KOL-LA-Präsidium- haben mitgeholfen, dass auch in der 37. KOL-LA-Saison mit Frohsinn und Heiterkeit ein gute Medizin gegen die Alltagssorgen verabreicht wird. Und das für die preiswerte Rezeptgebühr von 18 Euro.