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Ein Baum schreibt Geschichte

Vor ein paar Tagen stellte ich das Bild von einem Baum als Schnappschuss in myHeimat ein und versuchte so an die Geschichte dieses Baumes zu kommen.

Was mir besonders auffiel: Der Baum sieht sehr alt aus und die Stadthalle scheint um den Baum herumgebaut zu sein. Dies stellte ich zur Diskussion. myHeimat-Leserin Diana Deniz interessierte dieser Baum auch so sehr, dass sie eine Frage an die Stadt Gersthofen schickte.

Ich finde es eine ganz tolle Geschichte und die Maßnahmen und Bemühungen der Stadt, diesen Baum zu erhalten, großartig. Aus diesem Grund habe ich nochmals ein paar Fotos von diesem Baum gemacht.

Hier die Antwort der Stadt Gersthofen:


Sehr geehrte Frau Deniz,

bei dem Baum hinter der Gersthofer Stadthalle handelt es sich um eine Stiel-Eiche, deren Alter auf ca. 100 Jahre plus geschätzt wird.

Gepflanzt wurde dieser Baum, laut unseren Informationen, vermutlich von der Familie Dichtl, welche vor dem Bau der Stadthalle im Besitz des Grundstückes war.

Beim Bau der Stadthalle wurde ein ganz besonderes Augenmerk auf eben diesen Baum gelegt, da er in der Umgebung der einzige Baum in dieser Größe und auch Alter war.

Wie Sie sicher bemerken, wurde die Stadthalle um die Eiche gebaut. Auch bei der Planung des Stadtparks wurde die Eiche berücksichtigt, sodass der Weg von Westen kommend direkt auf den Baum hinführt.

Um die Wurzeln während der Bauphase nicht zu beschädigen, wurden Baumexperten damit beauftragt diese schonend freizulegen und so zu kappen, dass keine Spätschäden entstehen. Dazu muss erwähnt werden, dass Wurzelbehandlungen immer das Risiko mit sich tragen, dass an diesen Stellen Pilzesporen eindringen und

Erkrankungen verursachen, welche meistens erst Jahre oder auch Jahrzehnte danach sichtbar werden.

Von einigen Fachleuten wurde zwar prophezeit, dass der Baum diese Maßnahmen nicht überleben wird, aber wie man sieht, haben auch Fachleute nicht immer Recht!

Um zu gewährleisten, dass auch bei Trockenheit genügend Wasser vorhanden ist, wurde extra eine Wasserleitung installiert. Hier kann bei Bedarf gewässert werden.

Wie Sie sehen, wurde seitens der Stadt etliche Anstrengungen unternommen um diese Eiche - auch für spätere Generationen - zu erhalten und vielleicht wird ja dieser Baum - neben den Wasserturm - eines Tages auch mal ein Wahrzeichen der Stadt Gersthofen.

Ich hoffe Ihre Fragen damit beantwortet zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Heichel
Tiefbauamt Stadt Gersthofen

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10 Kommentare

Bei Thema Baum werde ich ja sofort aufmerksam. So finde ich eure Zusammenarbeit auch klasse. Und ganz besonders bemerkenswert ist doch, dass sich der Wille zum Erhalt des Baumes durchgesetzt hat, obwohl Experten keine positive Prognose setzten. Das Vertrauen in die Kraft einer alten Eiche hat sich durchgesetzt. Super, dass das hier auch mal heraus gestellt wird! Ich habe so eine Eiche in meinem Garten. Und alle meinen immer, die macht so viel Schatten. Na und? Was da für ein Leben drin steckt! Ich habe mal hört, es ist der Baum, der von den meisten Vögeln und Viechern besucht und besiedelt wird. Vielleicht gibt es ja künftig Frühjahrsbilder und Sommerbilder und Herbstlaub... von dieser schönen Eiche, Petra?

Urte

@Urte: Ich werde mit Sicherheit noch mehr Bilder von dem Baum machen, jetzt nachdem ich ihn "entdeckt" habe, vor allem auch im Wandel der Jahreszeiten.
Liebe Grüße Petra

Super eingefangen.

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