Das kriegen wir schon hin …

Was macht ein Autobahnmeister im Ruhestand? Unternimmt er täglich Erinnerungsfahrten auf „seinem“ Autobahnabschnitt oder lauscht er ständig dem Verkehrsfunk? Unser Mitarbeiter Gerhard Fritsch war neugierig und bat den ehemaligen Autobahnmeister und Leiter der Autobahnmeisterei Gersthofen Harald Voss um ein kleines Interview.

Der Pressemann besucht das Ehepaar Voss in ihrer Wohnung in der Lortzingstraße. Bei einer Tasse Kaffee erzählt Voss von seiner Arbeit als Autobahnmeister. Er geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge in den Ruhestand. „Mir hat in den 21 Jahren bei der Autobahnmeisterei die Arbeit Spaß gemacht und es herrschte ein gutes Betriebsklima“, erzählt er. Besonders gerne erinnert er sich an eine Auszeichnung –einem bayerischen Löwen aus Porzellan- die ihm vom damaligen Innenminister Peter Gauweiler überreicht wurde. „Aber ich freue mich natürlich auch auf mein Rentnerdasein.“ Mit ihm seine Frau Helene, die keine Problem darin sieht, wenn sich nun beide Partner „auf der Pelle“ sitzen. „Das kriegen wir schon hin“, lacht sie. Die examinierte Krankenschwester hat sich einen eigenen Wirkungskreis geschaffen als Malerin und sie übt stundenweise Beschäftigungstherapie mit Demenzkranken im Pflegeheim aus.

Ehemann Voss hat nun endlich Zeit, seinen künstlerischen Ambitionen als Maler nachzugehen. Der Garten braucht auch ab und zu eine starke männliche Hand. Und dann macht er sich gerne in der Küche nützlich: er kocht gerne handfeste Sachen wie z. B. Rindsroulade oder Schweinebraten. Was er auf keinen Fall machen will: seinen ehemaligen Kollegen fachliche Ratschläge zu geben. Er wird weiterhin versuchen, Kontakt zu halten und die Arbeit der Autobahnmeisterei –die nun vom Staatlichen Bauamt Augsburg übernommen wurde- verfolgen. Ganz will der gelernte Bautechniker seine Hände aber doch nicht in den Schoss legen. „Ich werde vielleicht meine Dienste als beratender Bautechniker interessierten Bauherrn anbieten“.

Man sieht: Langweile wird nicht bei Voss einkehren. Bleibt zu wünschen, dass das sympathischen Ehepaar noch viele gesunde „umtriebige“ Jahre miteinander verbringen kann.