Wittelsbacher als Nachfahren der Trojaner

Viele am CSU Stammtisch sind neugierig was sie aus der geschichte lernen können
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Spannend ging es am CSU Stammtisch zur Sache als die Friedberger Heimatvereinsvorsitzende, Regine Nägele einen kleinen Rückblick bis 1180 vor Christi Geburt tat und die Wittelsbacher als Nachfahren der Trojaner ausmachte. Trojaner". Damit bezeichnet man doch ein Computerprogramm, das als nützliche Anwendung getarnt ist, im Hintergrund aber ohne Wissen des Anwenders eine andere Funktion erfüllt.
Es war ein guter Vortrag und ich versuche diesem gerecht zu werden und in groben Zügen die 10 Schritte dieser Geschichte zu schreiben.
1. Im Jahre 1506 grub ein kleiner päpstlicher Angestellter seinen Weinberg in Rom um und plötzlich gab der Boden nach und er rutschte 10 m in die Tiefe. Er fand sich vor einer vermauerten Tür. Er brach sie auf und dahinter befand sich ein reichverzierter Raum mit vielen Statuen.Der Weingärtner meldete den Fund sofort dem Papst (Julius II.). Die päpstlichen Gesandten waren hochgebildete Leute, denn beim Anblick rief einer von ihnen: "Das ist der Laokoon, den Plinius erwähnt." Plinius war ein römischer Gelehrter und Schriftsteller im 1. Jahrhundert nach Christus. Dieses Kunstwerk Laokoon besteht aus einem kräftigen älteren Mann in Lebensgröße mit seinen beiden Söhne, einer zur rechten und einer zur linken Seite des Mannes.. Der Papst kaufte dem Gärtner das Bildwerk ab und ließ es in den Vatikan bringen.
Goethe und Lessing haben im Vatikan dieses Werk gesehen und Napoleon nahm es als Trophäe mit nach Paris wo es im Louvre stand bevor es wieder in den Vatikan wanderte.
2. Wer war Laokoon? Er war ein Priester aus dem königlichen Hause der Stadt Troja regierte. Zehn Jahre lang hatten die Griechen Troja vergeblich belagert, bevor sie mit ein riesiges hölzernes Pferd mit bewährten Kriegern in seinen Bauch kamen und anscheinend übers Meer heimkehrten.. Die Trojaner glaubten sich endlich befreit, waren aber unschlüssig, was mit dem Pferd geschehen sollte. Laokoon warnte die Trojaner, das Pferd in die Stadt zu ziehen.
Da tauchten aus dem Meer zwei Schlangen auf und töteten Laokoon und einen seiner Söhne.'
Apoll wusste, dass die Stadt nicht mehr zu retten war, weil das Schicksal den Untergang wollte. Da opferte Apoll den königlichen Priester und Sohn, um durch deren furchtbare Todesart die Aufmerksamkeit der Griechen vom Kampfe abzulenken. Diesen Augenblick benützte der Königssohn Äneas, um mit seinem Vater, seinem Sohn Julius und einem Teil seines Volkes aus der Stadt zu fliehen. Äneas erreichte nach Irrfahrten die Küste Italiens, um der Stammvater der Römer zu werden.'
3. "Sieben, fünf, drei - Rom schlüpft aus dem Ei!". 753 vor Christus. Mythisch wird die Gründung Roms den Zwillingen Romulus und Remus zugeschrieben. Äneas landete mit seinen Leuten in Italien und gründete die Stadt Alba Longa dem heutigen Castel Gandolfo.
Julius, der Sohn von Äneas, wurde dortb der erste König.
Der 15. König war Numitor wurde von seinem jüngeren Bruder vom Thron gestoßen und zwang die Tochter des gestürzten Königs Numitor, seine Nichte, Vestalin zu werden. Somit durfte sie nicht heiraten noch Kinder und damit Thronerben bekommen, ansonsten musste sie sterben. Vom Kriegsgott Mars bekam sie aber - unfreiwillig (wie sie behauptete) Zwillinge: Romulus und Remus.
Sie wurde zum Tode verurteilt, in den Tiber geschmissen, die Zwillinge wurden im Hochwassergebiet des Tiber in einem Behälter ausgesetzt. Eine Wölfin hat sie gefunden und genährt. Schließlich fand sie der Hirte Faustulus und zog Romulus und Remus auf.
Als die Zwillinge 18 Jahre alt waren, kam der gestürzte König drauf, dass Romulus und Remus seine Enkelkinder waren und zogen mit ihrem Großvater mit vielen Kriegern und Bürgern zum Palast des bösen Königs, erstürmten ihn und töteten den Tyrannen,setzten ihren Großvater wieder auf den Königsthron und zum Dank gestattete dieser seinen beiden Enkeln eine Stadt zu gründen, und zwar an der Stelle wo sie als Neugeborene ausgesetzt waren.
Romulus und Remus gerieten in Streit, wer der Bauherr und der Namensgeber der Stadt sein würde. Romulus tötete dabei seinen Bruder. Danach herrschte Romulus über die Stadt.
Nach dem Tod von Romulus regierten noch weitere 6 Könige.
Dann geriet Rom unter etruskische Fremdherrschaft. Es gelang, 498 vor Christus den grausamen etruskischen König zu vertreiben. Alles, was mit "König" zusammenhing, war nachfolgend verhasst. Das Königtum wurde abgeschafft. Rom wurde Republik. Es regierte der Senat.
Jahrhunderte später griff der bekannteste und größte aller Republikaner nach der allgemein verhassten Königskrone.
4.: Der letzte Republikaner - Gaius Julius Caesar stammte Aus diesem Geschlecht der Julier stammte, wir erinnern uns, Der Sohn von Äneas hieß Julius. Julius Cäsar war ein kluger Feldherr. Er eroberte den gesamten Mittelmeerraum. Der Form nach war das römische Reich eine Republik. Doch Cäsar hatte sich zum Diktator empor geschwungen und verlangte absolute Ergebenheit. Er versuchte gewaltsam, die verhasste Königswürde zu erlangen da gab es eine Verschwörung gegen ihn. Im Jahre 44 v. Chr wurde der Diktator Gaius Julius Caesar vom Senator Brutus ermordet. 5. Kaiser Augustus – war der erste römische Kaiser. In dieser Zeit erfreute sich das Reich allgemeinen Wohlstandes. Die Post funktionierte im Kaiserreich zuverlässig und schnell. Wenngleich der Gegensatz von Armut und Reichtum sehr groß war, so sorgte der Staat doch, dass kein Hunger aufkam. Es gab zwei Weltsprachen: Latein und Griechisch. Beide wurden im ganzen Reich gesprochen und gaben seinen Bewohnern das Bewusstsein, Weltbürger zu sein. Obwohl der Kaiser als Kind und als Jugendlicher kränkelte, wurde er 76 Jahre alt und starb 14 n. Chr.
6. Octavianus — des Rätsels Lösung
Als Caesar im Jahre 44 v. Chr. starb, war Augustus 19 Jahre alt. Nur hieß er noch nicht Augustus und auch nicht Kaiser. Julius Caesar hatte ihn im Testament adoptiert und konnte ihn als Sohn zu seinem Erben einsetzen. Bis dahin hieß er Octavian. Er war der Großneffe von Caesar.
7. Der Beginn der Kaiserzeit Roms
Unter Kaiser Augustus begannen die Römer etwa 16 v. Chr. sich nach Norden auszubreiten. Seine Stiefsöhne Drusus und Tiberius führten die Feldzüge. Die Kelten wurden bezwungen. Die Römer drangen bis zur Donau und Inn vor. 15 v. Chr. wurde Augusta Vindelicorum gegründet, das spätere Augsburg.
8. Und oben auf dem Lechrain, in Friedberg in Derching und Stätzling und Wulfertshausen wurden Villen gebaut mit herrlichem Blick ins Lechtal. Es waren die Villen der reichen Römer aus Augusta Vindelicorum, der Garnisonsstadt der Römer.
Doch wie ging es in Rom weiter.
Agrippina war die Urenkelin des Kaisers Augustus. Ihr Bruder Caligula wurde im Jahre 37 nach Christus Kaiser des römischen Reiches. Alle Welt war entzückt von dem 25-jährigen jungen Kaiser, von seinem Mutterwitz, seiner Freigebigkeit und seiner Eleganz.
Mit 30 Jahren, war Caligula nicht mehr wieder zu erkennen. Er ist das erste Beispiel für jene seelische Krankheit, die seither Cäsarenwahn heißt. Er war grausam geworden, er herrschte willkürlich über Leben und Tod. Er ließ sich nur milde stimmen, wenn man ihn anbetete.
Ein Anschlag wurde gegen ihn geplant. Mit dem Instinkt eines Raubtieres deckte Caligula das Komplott auf, der Anführer wurde hingerichtet. Seine Schwester Agrippina, die er im Komplott mit vermutete, wurde auf eine Insel verbannt, ihr dreijähriges Kind kam zu einer entfernten Tante.
Kaiser Caligula wurde von einem Offizier seiner Garde ermordet und Claudius der Onkel des Caligula und damit auch der Agrippina wurde Kaiser..
Kaum hatte Claudius die Macht in Händen, setzte er mit einer Flotte nach England über und machte dessen südöstlichen Teil römisch.
Claudius war ein starker Kaiser. Nur in einem war er schwach: Weiblichen Reizen konnte er nicht
widerstehen. Die Damen nutzten dies und zärtliche Nichte Agrippina, bestechend schön, gewandt sah ihre Stunde gekommen. Der Onkel Claudius entflammte. Bei der Hochzeit war Agrippina 32 Jahre alt und Claudius 57. Was Claudius nicht ahnen konnte: Sie war eiskalt berechnend. Claudius bereute diese Entscheidung und dachte dabei ein wenig zu laut. Die hellhörige Agrippina fackelte nicht lange und vergiftete ihn mit einem Pilzgericht. Somit war die Ehe nach 5 Jahren beendet.'
Eigentlich war der 17-jährige Sohn von Agrippina jetzt Kaiser. Doch die Mutter Agrippina versuchte zu herrschen. Agrippinas Sohn war milde, beliebt, ein Muster an Toleranz. Das Reich blühte unter ihm, der Handel dehnte sich bis Indien und China aus. Bei der Unterschrift eines Todesurteils seufzte er den hochberühmten Satz: "Hätte ich doch niemals schreiben gelernt."
Als er seine Mutter Agrippina ermorden ließ, die ihn grausam bevormundet hatte, war der freundliche Kaiser 22 Jahre alt.' Von da ab beging er als Nero Greueltaten. Zur Strafe nannte man Hunde mit seinem Namen: Er hieß Nero.
9.
Erinnern wir uns an den kleinen päpstlichen Angestellten, der in Jahre 1506 beim Umgraben seines Weinberges eingekrachte und den Laokoon vor Augen hatte. Die Nische, in der der Laokoon stand, gehörte zum Privat-Appartement des Kaisers Nero. Raffael und andere Maler der Renaissance drangen mit Fackeln in die unterirdischen Gänge und Gemächer vor. Sie fanden phantastische Wandmalereien, auch Stuckarbeiten. Sie kopierten alles. In den Loggien, Eingangshallen des Vatikan, können wir den Geschmack des Kaisers Nero erkennen.'
Unterschied zwischen Kaiser Augustus und Kaiser Nero: Der eine begann mit Terror und endete als Friedensfürst, der andere trat auf mit Wohlmeinung und endete als wahnsinniger Tyrann
.10. Ein Wittelsbacher, der im Jahr 1550 geborene Pfalzgraf Johann I. von Zweibrücken, ließ die Geschichte der Familie bis in die fernste Vergangenheit zurückverfolgen. Er konnte schließlich einen alten Trojaner als Ahnvater präsentieren, den weisen Antenor, der seinen Landsleuten nachdrücklich geraten hatte, die schöne Helena den Griechen wieder zurückzugeben. Seinem Rat wurde, wie man bei Homer nachlesen kann, nicht gefolgt, woraus sich der Trojanische Krieg entwickelte.' Ob dies nun wahr ist oder nicht, sei dahingestellt, aber damit wären wir mit dem Beziehungsbogen über Troja - Rom — Friedberger Lechleite — Wittelsbacher - wieder bei Troja.
Noch eine kleine Anmerkung:
Kurfürst Max Emanuel war ein Schürzenjäger und Ehebrecher. Eine größere Zahl natürlicher Nachkommen entspringen dieses Begegnungen. Wenn sie nicht gemäß der gesellschaftlichen Stellung der Mutter versorgt werden, dann wurden sie schlichtweg vergessen und ihrem Schicksal überlassen. Und diese Kinder und ihre Nachfahren, sowie alle unehelichen Nachfahren der Wittelsbacher, haben keine Ahnung, dass sie den Trojaner Antenor als Ahn haben, wenn es stimmt, dass die Wittelsbacher von den Trojanern abstammen.
Ende

Bürgerreporter:in:

Christl Fischer aus Friedberg

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