Gänsehaut pur bei der Turnshow des TSV Friedberg
Über 420 Akteure begeisterten in der voll besetzten Halle

Eine der Hauptattraktionen: die Bewegungskünstlerin umschlungen von ihrem Vertikaltuch bei ihrer waghalsigen Luftnummer knapp unter dem Hallendach.
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  • Eine der Hauptattraktionen: die Bewegungskünstlerin umschlungen von ihrem Vertikaltuch bei ihrer waghalsigen Luftnummer knapp unter dem Hallendach.
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Diesmal entführten sie in die Welt der Musicals.Am 11. Februar 2023  ab 17 Uhr herrschte Ausnahmezustand vor der TSV-Halle. Eltern, Omas und Opas, Lehrerinnen und Lehrer sowie Freunde der Turnerinnen und Turner der größten Abteilung des TSV Friedberg wollten sich die diesjährige bunte Jahresturnshow der über 420 Mitwirkenden aus 25 Gruppen fast aller Sparten der Turnabteilung nicht entgehen lassen und kamen in Scharen. Und sie sind mit erstklassigen Darbietungen ihrer Kinder und einer fulminanten Show belohnt worden.

Drei Jahre ist die letzte große Darbietung schon her. Auch ihnen machte Corona einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Endlich sind solche Veranstaltungen wieder erlaubt, und die Abteilungsleitung rund um Jürgen Grötsch, seine Töchter Sabine Walter und Susi Kraisy sowie Ramona Haupt zögerte nicht lange und gingen schon vor einigen Monaten in die Vorbereitung für die diese Show. Dass dann über 420 Mitwirkende aus 25 Gruppen zusammenkommen, hätten sie nicht gedacht. „Die Kinder und Jugendlichen freuen sich so unglaublich, endlich wieder ihren Eltern und Großeltern ihr Können und Erlerntes zeigen zu dürfen, das ist grandios. Dieses große Miteinander in der Turnfamilie ohne Einschränkungen, das freut uns sehr. Und einfach nur dabei sein und Spaß haben umso mehr“, sagt Sabine Walter.

Von König der Löwen bis zum Mamma Mia

Die Mitwirkenden übertrafen sich sogar noch einmal und entführten das Publikum über drei Stunden lang in eine Zauberwelt der schönsten Musicals. Schon seit vielen Wochen machten sie sich Gedanken dazu und zeigten die ganze Bandbreite: von den kleinen Löwen (König der Löwen), den Katzen (Cats), über die Vampire (Tanz der Vampire) bis zu den „männlichen Eisprinzessinnen“ und vielen turnenden Schneeflocken (Frozen) sowie zu The Greatest Showman, Alladin, Phantom der Oper, Mary Poppins, das Dschungelbuch und den Hits von Abba aus dem Musical Mamma Mia.

Zu Beginn durften sich die maskierten Kinder auf den Matten austoben, bis es dann pünktlich um 17.30 Uhr mit den Kleinsten und dem Eltern-Kind-Turnen losging. Da tummelten sich ganz viele kleine Löwen auf der Matte und zeigten, was sie schon alles Können passend zur Musik aus „König der Löwen“. Die Jüngsten Turnerinnen und Turner ab zwei Jahren hatten genauso viel Spaß wie die Erwachsenen. Glanzpunkte setzten die Kunstturnerinnen und die Kunstturner, die Rope Skipper, die Sportakrobaten, die Trampoliner, die Rhythmischen Sportgymnastinnen und die Bewegungskünstler mit ihren Jonglagen und den Kunststücken am Vertikaltuch knapp unter dem Hallendach. Hier wurde es mucksmäuschenstill zur Musik aus Phantom der Oper. Und mit ihren Doppelsalti und Schrauben waren die Luftakrobaten auf dem Trampolin diesmal als Vampire in ihrem Element. Zirkusreif zeigten sich Sportakrobaten mit ihren bombastigen Formationen und die Jumpinos (Ropeskipper) mit ihrem Seilen im Rhythmus der schnellen Musik, unter denen sie ihre Salti und Überschläge machten. Und der Auftritt der spritzigen Erwachsenentruppe auf ihren Trampolinen aus der neuen Trendsportart „Jumping Fitness“ sorgte für eine Bombenstimmung kurz vor der Halbzeitpause. Die war auch dringend nötig, um sich mit Getränken und Essen zu stärken, bevor es zum großen Finale weiter ging.

Eine hochkarätige Show 

Dass das keine poplige Vereinsaufführung ist, sondern eine hochkarätige Show, das zeigten die kleine und großen Kunstturnerinnen und Kunstturner dann gemeinsam zum Musical „Die Eiskönigin“. Als dazu die männlichen erwachsenen Kunstturner in ihren weißen Tutus und ihren nackten gestählten Oberkörpern einschwebten und einen Salto nach dem anderen machten, bebte die Halle und alle weinten fast vor lauter Lachen. Nach dem emotionalen Auftritt einer Akrobatin der Bewegungskunst-Truppe von Trainer Ralph Wöger am Vertikaltuch, beendete das Ballett zu „A Chorus Line“ diesen Abend mit einem tosenden Applaus.

Wieder einmal waren alle überwältigt von diesen spektakulären Auftritten. Dieser Meinung war auch Moderatorin Susanne Zehentbauer, die einfühlsam durch die Musicals von einem Programmpunkt zum anderen geführt hat. Wenn zwischendurch aufgebaut wurde und kurz Zeit war, nutzte sie die Zeit zu einem Interview mit Ballerina Josi, die schon als kleines Kind mit drei Jahren mit Ballett angefangen hat und seitdem begeistert bei Trainerin Edina Menacher mittanzt. Zu dieser Show haben sich nämlich zum ersten Mal die Ballettgruppen von den Anfängern bis hin zu den Fortgeschrittenen dazugesellt. Aber auch die Hip-Hop-Kids von Trainerin Jennifer Mayer aus der Tanzabteilung freuten sich, hier erstmals dabei sein zu dürfen.

Dass die Reihenfolge, die Musik und die Technik reibungslos abgelaufen ist, dafür hat Organisator und Hauptinitiator Jürgen Grötsch während der Show und bereits im Vorfeld gesorgt. Seine Tochter Sabine Walter ist überwältigt. „Es war wieder grandios“, sagte die Abteilungsleiterin nach dem Finale. Doch sie betonte, dass es ohne die Euphorie ihres Papas dieses Event bestimmt nicht geben würde. Und die Mammutaufgabe einer Turnshow benötige zudem ein gut aufgestelltes Helferteam. „Alle Gruppen packen mit an, viele Eltern helfen bei den Vorbereitungen. Diesmal waren es rund 50 Leute. Ohne diese Unterstützung wäre so ein Event nicht machbar. Und die Nervosität der Akteure war diesmal enorm hoch – selbst bei uns alten Hasen.“ Die große Zahl der Mitwirkenden unterstreiche auch die Größe der Turnabteilung, die Corona zum Glück nicht geschwächt hat. „Der Ansturm auf die Sparten ist überall enorm groß. Mit etwa 1400 Mitgliedern und größte Abteilung des Vereins müssen wir uns nicht verstecken“, ist Sabine Walter stolz.

„Diese Show war saugeil. Aber man braucht die Menschen, die das alles so mit Leben füllen“, so das Fazit von einem vor Stolz strahlenden Jürgen Grötsch. Besonders wies er auf den Auftritt der Sportakrobaten hin, die vor einem halben Jahr plötzlich keinen Trainer mehr hatten. Er findet es so toll, dass die Akrobatin Sina Lippert hier eingesprungen ist und die Vorbereitungen dazu übernommen hat. Wann ist denn nun die nächste Show? Diese Frage beantwortet Jürgen Grötsch ganz spontan: „Meine Tochter Sabine wird nicht begeistert sein, aber für mich ganz sicher in zwei Jahren.“

Bürgerreporter:in:

Sabine Roth aus Friedberg

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