Die Show muss weitergehen
Die Turner des TSV Friedberg entführen in eine Zeitreise in den Wilden Westen
Die Zeitreise in den „Wilden Westen“ beim TSV Friedberg begeistert über 500 Zuschauer und wird als eine der besten Shows in die Geschichte eingehen. Denn „The Show must go on“.
In Scharen kamen die Eltern, Omas und Opas, Lehrer und Freunde der Turner am 27. Januar zur bunten Jahresturnshow, bei der über 400 Mitwirkende aus 25 Gruppen fast aller Sparten in der Halle des TSV Friedberg mitwirkten. Und sie sind mit erstklassigen Darbietungen ihrer Kinder und einer fulminanten Show belohnt worden. Einen Ritt von über drei Stunden hatten die über 400 Turnerinnen und Turner vor sich, als sie das Publikum in „den wilden Westen“ entführten. Verkleidet als Indianer, Cowgirls und Cowboys ließen sie die Halle regelrecht beben. Die Jüngsten mit drei Jahren hatten genauso viel Spaß wie die Erwachsenen. Die Älteste mit über siebzig war Erika Schmidt, die bei den Zumbianerinnen mit Franki als Cowgirl leidenschaftlich mittanzte.
Glanzpunkte setzten die Kunstturnerinnen und die Kunstturner, die Rope Skipper, die Sportakrobaten, die Trampoliner, die Rhythmischen Sportgymnastinnen und die Bewegungskünstler von Trainer Ralph Wöger mit ihren Jonglagen, Einrädern und ihrem Vertikaltuch knapp unter dem Hallendach, die bei dunklem Licht mit ihrer Nummer für größte Spannung sorgten. Mit ihren Doppelsalti und Schrauben waren die Luftakrobaten auf dem Trampolin in ihrem Element. Zirkusreif brachten die Sportakrobaten als Geishas fernöstliches Flair in die Halle. Dass die Jumpinos (Ropeskipper) ihren schmissigen Part auch in vollkommener Dunkelheit beherrschten, war kaum zu glauben. Man sah nur noch die leuchtenden Seile im Rhythmus der Musik leuchten, unter denen sie ihre Salti und Überschläge machten.
Spektakulär und sensationell
Aber auch die Kleinsten als Indianer, Spinnen oder Schlangen waren bezaubernd und höchst konzentriert bei ihren Übungen. Sehr lustige Darbietungen hatten sich die Kunstturner mit ihrer Schlägerei an der Bar einfallen lassen. Die Kunstturnerinnen Olympisch ließ Trainerin Sabine Faist mit dem Lied von Harald Grönemeyer „Zeit, dass sich was dreht“ regelrecht über den Stufenbarren fliegen. So eine Show hat es noch nie gegeben: einfach spektakulär und sensationell. Dieser Meinung war auch Moderator Gerd Meyer, der sehr professionell durch den Wilden Westen von einem Programmpunkt zum anderen führte. Manchmal musste er wahrlich in das 19. Jahrhundert eintauchen. Viele kennen ihn sicher als „Willi“ aus der ZDF-Serie „Bine Maja“, dem er die deutsche Stimme gibt. Er fand immer die passenden Worte, auch wenn einmal die Musik versagt hat. Ansonsten lief alles reibungslos ab. Dafür hat Oberhäuptling Jürgen Grötsch während der Show und bereits im Vorfeld gesorgt.
"Es war einfach nur grandios"
Seine Tochter Sabine Walter ist überwältigt von dieser gigantischen Show ihrer Turnabteilung. „Es war einfach nur grandios“, sagt die Abteilungsleiterin, für die es nicht leicht war. Denn das Team ist einfach nicht mehr vollständig. Ihre Mama Petra Grötsch, die das früher alles gemeinsam mit der Familie organisiert hatte, konnte diese Show aufgrund ihres frühzeitigen plötzlichen Todes nicht mehr erleben. Doch ihr Papa wollte nun nach drei Jahren Pause wieder weitermachen und hat „seine Show“ komplett alleine durchgezogen. „Vor dieser Leistung habe ich größten Respekt“, so Walter. Man hat gemerkt, es wurde wieder Zeit, dass die Show weitergeht. Alle Gruppen waren heiß darauf und wollten zeigen, was sie können. Diesmal haben sie sich sogar noch übertroffen. Monatelang haben sie fleißig für ihre große Show geübt. Walter ist sehr stolz auf ihre Turnfamilie, die die größte Abteilung im Verein ist. „Wir sind ein tolles Team, das eine Show auf die Beine gestellt hat, die uns so schnell keiner nachmachen kann“, freut sich die Trainerin. Ganz herzlich möchte sie sich dafür bei ihrem Papa Jürgen Grötsch bedanken. Vor allem für die Geduld und Leidenschaft für jede einzelne Gruppe. Aber auch bei den vielen Helfern, die zum Teil bereits von 8 Uhr morgens bis Abbauende um 23 Uhr in der Halle waren. Und den Sponsoren und den edlen Spendern, ohne deren Unterstützung eine Show wie diese nicht möglich gewesen wäre.
Die über 500 Zuschauer belohnten die Turner für ihre Künste mit einem tosenden Applaus und Jubel, der gar nicht enden wollte, als die Saloongirls der Rhythmischen Sportgymnastik mit ihrem sexy Cancan und den wallenden Röcken beim großen Finale alle mitrissen. Diese Show wird als eine der wohl besten in die Turngeschichte des TSV Friedberg eingehen.
Die Show wurde mitgefilmt. Für 5 Euro gibt es eine DVD mit einem Zusammenschnitt und für 10 Euro die komplette dreistündige Show. Wer Interesse hat, soll sich bitte bei der Turnabteilung des TSV Friedberg melden.