Zweimal Silber: für Frackmantel und für Sari

Margit Hummel freut sich über ihre beiden silbernen Awards, mit denen sie beim Bundeskongresses der Maßschneider für herausragende Leistungen des Maßschneiderhandwerks ausgezeichnet wurde: für ihren Frackmantel mit selbstgewickelten Knöpfen und ihr Sari-Ensemble. Alle Modelle sind im Schaufenster in der Aichacherstraße 1 ausgestellt.
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  • Margit Hummel freut sich über ihre beiden silbernen Awards, mit denen sie beim Bundeskongresses der Maßschneider für herausragende Leistungen des Maßschneiderhandwerks ausgezeichnet wurde: für ihren Frackmantel mit selbstgewickelten Knöpfen und ihr Sari-Ensemble. Alle Modelle sind im Schaufenster in der Aichacherstraße 1 ausgestellt.
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Schneidermeisterin Margit Hummel wurde beim 55. Bundeskongress der Maßschneider ausgezeichnet

Vor einem Jahr hat Margit Hummel den Oskar des Wittelsbacher Landes überreicht bekommen. Jetzt ist sie deutschlandweit zweimal mit einer Silbermedaille für ein Herrenmodell (einen Frackmantel) und ein Damenmodell (ein Sari-Ensemble in bunten Farben und aus einem ganz besonderen Stoff) beim 55. Bundeskongress im Maßschneiderhandwerk ausgezeichnet worden. Hier trifft sich alle zwei Jahre die Spitze der Branche aus ganz Deutschland.

Mit den Awards im Damen- und Herrenfach werden anlässlich des Bundeskongresses der Maßschneider herausragende Leistungen des Maßschneiderhandwerks ausgezeichnet. Mitte September 2018 haben sich Margit Hummel, ihre Gesellin und ihre zwei Lehrlinge nach Wiesbaden aufgemacht und ihre maßgeschneiderten Modelle auf dem Laufsteg vorgestellt. Zuvor machte sich die Fachjury bereits ein genaues Bild von der Verarbeitung der Kleider. 

Die Details machen es aus

Schneidermeisterin Margit Hummel aus Friedberg ist die einzige Prämierte des Wettbewerbs aus Schwaben. „Es gab tatsächlich sehr wenige Medaillen, die meisten sind leer ausgegangen. Umso mehr bin ich stolz auf unsere Leistung. Wir sind vollauf zufrieden. Denn insgesamt standen rund 40 Modelle zur Prämierung zur Auswahl“, so Margit Hummel, die seit 30 Jahren als Schneidermeisterin selbstständig ist. Für ihren Inverness-Frackmantel (alte Form) und für ihr Damenmodell, ein Sari-Ensemble aus einem ganz besonderen Seidenstoff, bekam sie jeweils eine Silbermedaille überreicht. Punkte gab es zur Hälfte für die Verarbeitung und die Passform, aber auch zu einem großen Teil für die modische Ausrichtung. „Die Details machen es am Schluss aus“, sagt Hummel. Ihr Frackmantel hat zum Beispiel selbstgewickelte Knöpfe. Das ist sehr aufwendig und fällt auf. Im Revers hat sie zudem das klassische Gimpe-Knopfloch eingearbeitet. „Viele machen das heute gar nicht mehr.“ Wie viele Arbeitsstunden sie in ihre Modelle gesteckt hat, kann sie gar nicht mehr sagen. „Es waren sehr viele. Besonders am letzten Tag steckte der Teufel im Detail und das kostete mir Zeit bis kurz nach Mitternacht“, sagt die Schneidermeisterin.

Des Kaisers neue Kleider!

Beim nächsten Kongress in zwei Jahren ist sie wieder mit dabei. Sie macht sich schon jetzt dazu Gedanken. Ihr schwebt vor, einmal etwas Provozierendes und technisch Ausgefeilteres zu entwerfen. „Des Kaisers neue Kleider!“, so nennt es die Schneidermeisterin und lacht. Seit drei Jahren hat sie ihr eigenes Ladengeschäft in Friedberg in der Aichacher Straße 1 mit Werkstatt. Inzwischen beschäftigt sie zwei Auszubildende, eine Praktikantin und eine Gesellin. Von der hochwertigen Kleidung für Mann und Frau bis zum Hochzeitsoutfit wird dort alles individuell auf den Leib geschneidert. Auch ihr Team des Ateliers hat beim Wettbewerb des Bundeskongresses in der Kategorie Lehrlinge sowie Mitarbeiter mit eigenen Entwürfen teilgenommen. Dabei hat Hummels Mitarbeiterin Franziska Tahedl für ihr schwarzes Abendkleid den fünften Platz belegt. „Man fährt zu dem Bundeskongress der Maßschneider aber auch, um zu lernen und sich in Workshops weiterzubilden. Diesmal haben wir zum Beispiel gelernt, wie man ein kariertes Knopfloch macht“, so Hummel, der Nadel und Faden bereits in die Wiege gelegt wurden. Dass sich ihre Schneiderei bereits seit 300 Jahren in Familientradition befindet, kann sie anhand der Dokumente aus ihrem Archiv nachweisen. Auch heute noch wird alles individuell gefertigt - mit besonderen Techniken.
Die Prominenz kommt gerne zu Margit Hummel

Sie legt viel Wert auf exklusive Stoffe und gute Beratung. „Ich arbeite noch nach alten bewährten Fertigungstechniken und versuche, die Wünsche meiner Kunden umzusetzen“, sagt Hummel. Stolz ist sie darauf, dass eine Reihe prominenter Personen aus dem Adel, der Politik und der Wirtschaft sich nicht nur maßgeschneiderte Dirndl und Trachtenanzüge bei ihr anfertigen lassen, sondern auch klassische Abend- und Brautmode. Nächstes Jahr ist wieder die Friedberger Zeit. Hummel freut sich schon darauf: „Ich mache alle Wünsche wahr!“

Die prämierten Modelle stehen noch bis Ende Oktober im Schaufenster des Geschäfts von Margit Hummel in der Aichacher Straße 1. Sie waren aber auch am 22. und 23. September beim Wittelsbacher Herbstmarkt im Rahmen ihrer Trachten-Ausstellung zu sehen.

Bürgerreporter:in:

Sabine Roth aus Friedberg

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