"Ich bleib' dann mal daheim" (Teil 74): Um das ehemalige Schloss Rinnenthal

St. Laurentius in Rinnenthal
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Im 12. Jahrhundert begegnen uns in Rinnenthal Namen eines Dorfadels, vermutlich Ministerialen des wittelsbachischen Pfalzgrafen: Wichard von Rinnenthal, sein Sohn Beringar und seine Brüder Heinrich und Agel. Ihr Ansitz lag wahrscheinlich auf dem Schlossberg, wo man geringe Reste einer mittelalterlichen Burganlage fand. Im 13.und 14. Jahrhundert gehörte Rinnenthal zum großen Teil in den Besitz von Kloster Altomünster. In der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts finden wir auch Besitz bei der Universität Ingolstadt. Von ihr erwarb die Hofmark Rinnenthal der bayerische Kanzler Dr. Leonhard von Eck. Mitte des 17. Jahrhunderts kaufte Rinnenthal der kurfürstliche Kammerpräsident Johann Mändl zu Deutenhofen, der 1666 starb. Die Mändl waren vermutlich um 1688 die Erbauer des Schlosses. 1820 erwarb die Hofmark und das Schlösschen Freiherr Johann Christoph von Aretin, bald darauf Benedikt von Paris. Dieser verkaufte die hofmärkische Gerichtsbarkeit 1835 an den bayerischen Staat und zertrümmerte den Grundbesitz. Hierauf wurde das Schlösschen abgebrochen. Das heute dort stehende Gebäude war zwischen 1811 und 1820 wohl als Pferdestall hinter dem Schloss erbaut worden und später als Wohnhaus des Schlossbauern umgestaltet worden.

Unsere Wanderung um das ehemalige Schloss Rinnenthal beginnt im Landmannsdorfer Forst. Von der Verbindungsstraße Harthausen-Rinnenthal zweigt vor Rinnenthal ein Feldweg in den Forst ab. Vom Parkplatz am Waldrand führt nach rechts ein Waldweg leicht bergauf, bei der Kreuzung rechts bergab zur Kreisstraße. Nach rechts gelangen wir nach Rinnenthal zur Aretinstraße. Vor der Abzweigung der Harthauser Straße führt nach rechts der Weg „Am Schloßberg“ zum ehemaligen Schlösschen hinauf. Der Anblick von der Straße unten muss genügen. Etwa diesen Anblick hatte auch der Zeichner auf der Abbildung von 1820. Durch den Ort hindurch, an der Pfarrkirche St. Laurentius vorbei, zweigt von der Aretinstraße die Griesbachstraße ab, die unseren Weiterweg darstellt. Nach dem Sportgelände biegen wir rechts ab, überqueren den Eisenbach und gelangen am Lärchenhof vorbei zur Harthauser Straße. Auf dem Fuß- und Radweg biegen wir bei einem Feldkreuz wieder zum Wald hinüber.
Mehr Infos in „Schlösser, Burgen und Burgställe im Wittelsbacher Land“

Weglänge: ca. 4 km
Kartengrundlage: Geodaten@Bayerische Vermessungsverwaltung
Text: Gabriele und Dr. Hubert Raab
Fotos und Grafik: Dr. Hubert Raab

myheimat-Team:

Joachim Meyer aus Friedberg

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