"Ich bleib' dann mal daheim" (Teil 69): Mit dem 9 Euro-Ticket Wanderung an der Lechleite Friedberg – Stätzling und zurück mit dem AVV-Bus 202
Vom Bahnhof Friedberg steigen wir am nördlichen Rand des Kreisverkehrs die steile Treppe hoch, gehen in der Haagstraße bis zur Ludwigstraße und überqueren diese. Nach dem Besuch der neuromanischen Stadtpfarrkirche St. Jakob geht es vom Hauptportal nordwärts bergab ins Tal. Nach einem Abstecher ins Schloss wenden wir uns nach rechts in die Burgwallstraße und gleich wieder links in den Leitenweg, dem wir nun folgen. Bei der Überquerung der B 300 (Joseph-Hohenbleicher-Straße) gilt es Vorsicht walten zu lassen. Wir folgen nun dem Leitenweg auf 1,5 km, bis zu einer alten Linde, die mit einem Umfang von knapp 5 ½ m über 200 Jahre alt sein dürfte. Sie wurde wohl als Friedenslinde um 1805 an der Burgfriedenssäule, die im Urkataster noch eingezeichnet ist, gepflanzt. In den ersten drei Koalitionskriegen (1796 bis 1805) musste Friedberg wie viele andere Ortschaften im Wittelsbacher Land mehrfach Plünderungen, Abgaben , Brandschatzungen und Misshandlungen erleiden. Der Frieden von Pressburg am 26. Dezember 1805 machte Bayern zum Königreich. Augsburg und das Gebiet bis zum Inn wurden Bayern einverleibt. Der Lech war keine Grenze mehr, Friedberg keine Grenzstadt. Die Friedenslinde wurde auch ein wesentlicher Punkt für die Gesamtvermessung Bayerns ab 1808, bei der alle Flurstücke vermessen wurden und eine Nummer erhielten. Dann führt uns ein Weg nach links die Lechleite hinab zur ehemaligen Sägmühle. Auf dem Plateau rechter Hand lag in der Römerzeit eine Villa, von der Funde im Museum im Wittelsbacher Schloss zu bewundern sind. Auf halber Strecke ins Tal können wir den ehemaligen steileren Römerweg ausmachen. Unseren Weg begleitet im Tal nach rechts die Lechleite und links die Friedberger Ach bis wir auf die Moosstraße stoßen. Wir folgen den Wegweisern „Stätzling“ auf der Moosstraße einige Meter nach links und gleich darauf nach rechts weiter. Der untere Hangweg bringt uns am Rand des Hangwaldes und entlang der Friedberger Ach nach Stätzling. Bei der Kläranlage überqueren wir die Ach, der Ablaßweg führt zur St. Anton-Straße, wo gegenüber die Loretokapelle grüßt. Rechts sehen wir bereits im ehemaligen Stätzlinger Schloss die Schlosswirtschaft. Von der alten Herrlichkeit des Schlosses erfahren Sie Näheres im Buch „Schlösser, Burgen und Burgställe im Wittelsbacher Land“, das im Oktober 2022 erscheint. Nach der Stärkung bringt uns der AVV-Bus 202 direkt von dort nach Friedberg zurück.
Text: Gabriele und Dr. Hubert Raab
Fotos: Dr. Hubert Raab
Wegstrecke: Friedberg Bahnhof – Stätzling Schlosswirtschaft: ca. 5,7 km