"Ich bleib' dann mal daheim" (Teil 60) - Wirtshauswandern 5: Um den Moosbräu und seinen Sommerkeller in Aindling

Der Gasthof "Moosbräu" in Aindling wird heute von Familie Gutmann betrieben
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In Aindling brach am 11. April 1800 – es war der Karfreitag - um 10.45 Uhr im Oberbräu ein Feuer aus. Schnell griff es auf das Haus des Mooshafners über. Bald stand, vom heftigen Wind begünstigt, der ganze Ortsteil „Moos“ in Flammen. Am Abend lagen 40 Anwesen in Schutt und Asche. Vier Anwesen brannten zur Hälfte ab. Vor dem Wiederaufbau wurden die Häuser des Marktes Aindling neu nummeriert. Das Haus Nr. 107 im Moos bewohnte ab 1846 der Maurer Thaddäus Straßer. Sein Sohn Ludwig, Bierbrauer von Beruf, baute 1863 das Haus zu einer Brauerei um. 1885 kommt er auf die Gant. Anton Schmid, Bierbrauer aus Unterknöringen, erwarb 1886 das Anwesen. 1932 wurden die Brauerei und der dazugehörende Sommerkeller aufgegeben. Die Wirtschaft zum Moosbräu betrieb in der Mitte des vorigen Jahrhunderts Peter Schmid. Heute erfreut die Familie Gutmann alle Gäste mit ihrer gutbürgerlichen Küche. Doch vor dem Besuch des Gasthofs machen wir uns auf den Weg von Aindling zu der Kapelle auf dem Bußberg und zur Kellerbergkapelle. Ein Parkplatz für unsere Wirtshauswanderung findet sich am Marktplatz in Aindling in der Nähe des Maibaums. Nach Überqueren der Hauptstraße wandern wir auf der Badstraße bergauf bis zum Bußberg. Bis zur Säkularisation säumten 13 Stationen des Kreuzwegs den Weg. Die 14. Station mit einer barocken Kapelle und dem toten Christus im Grab befand sich auf dem Bußberg, wo heute eine kleine Marienkapelle mit einer mächtigen Pappel steht. Eine Aussichtsterrasse mit Kreuz und Bank lädt zu einem Rundblick ein. Etwa 80 m zurück zweigt nach Osten (links) ein Feldweg ab, dem wir bis zu einer geteerten Straße folgen. Auf ihr wenden wir uns nach rechts und 100 m weiter nach links. Nach einer kleinen Baumgruppe 500 m weiter biegen wir nach rechts in einen Feldweg ab. Er führt uns hinunter zur AIC 8, die wir mit aller Vorsicht überqueren müssen. Von dort kommen wir nach links auf einem Fuß- und Radweg hinauf zum Kellerberg, wo sich der Bierkeller des Moosbräu befand. Die 1920 von Peter Sengl gestiftete Marienkapelle versteckt sich etwas im Wäldchen. Der Rückweg zum Gasthof und zum Parkplatz erfolgt auf dem besagten Fuß- und Radweg. (Quelle für den historischen Teil: Karl Schädler, Aichacher Heimatblatt).
Infos: Kapellen im Wittelsbacher Land
Weglänge: ca. 4,8 km
Kartengrundlage: Geodaten@Bayerische Vermessungsverwaltung
Text: Gabriele und Dr. Hubert Raab
Fotos und Grafik: Dr. Hubert Raab

myheimat-Team:

Joachim Meyer aus Friedberg

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