Friedberger Jobbörse 2012: Auf den Spuren Andrew Carnegies

v.l.n.r.: Herbert Scheel mit seinem Organisationsteam Kathrin Sues und Johanna Jetzlsperger
18Bilder
  • v.l.n.r.: Herbert Scheel mit seinem Organisationsteam Kathrin Sues und Johanna Jetzlsperger
  • hochgeladen von Joachim Meyer

„I declare the bazaar open“, eröffnete Herbert Scheel schwungvoll die 15. Friedberger Jobbörse in der Stadthalle.

Wenn auch nicht gefeilscht und erbittert um Preise gerungen wurde, so bestand doch eine Gemeinsamkeit zum orientalischen Basar. Es wurde zwischen Jugendlichen und Ausbildungsleitern wort- und gestenreich kommuniziert. Angebot und Nachfrage fanden an den zahlreichen Informationsständen bestens zusammen, wobei Scheel in seiner Begrüßungsansprache darauf hinwies, dass sich das Verhältnis beider Komponenten zueinander inzwischen gedreht habe. Seit einigen Jahren übersteigt die Zahl der offenen Lehrstellen die der Gesuche. Der Vorsitzende der IHK-Regionalversammlung Aichach-Friedberg sieht darin zwar eine „komfortable Situation“ für die Jugendlichen, die aber nicht dazu führen dürfe, sich entspannt zurückzulehnen. Eine Garantie für den „Traumberuf“ gebe es nach wie vor nicht, dennoch seien die Perspektiven bei der Ausbildungsplatz-Suche überaus günstig.

Ähnlich argumentierte der stellvertretende Landrat Matthias Stegmeir: „Wer in Bayern wohnt, hat die besten Chancen auf dem Ausbildungsmarkt.“ Mit seiner geringen Arbeitslosenquote von 2,4 Prozent und 260 zusätzlich geschaffenen Ausbildungsplätzen weise der Landkreis Aichach-Friedberg sehr gute wirtschaftliche Strukturdaten auf. 100 Bewerbern stünden aktuell 103 Ausbildungsplätze gegenüber, so Stegmeir. Darüber hinaus investiere der Landkreis hohe Summen in Schulen und Bildungseinrichtungen.

Den Lebenslauf eines erfolgreichen amerikanischen Unternehmers wählte Dr. Peter Bergmair als Ausgangspunkt seiner Betrachtungen. „Arbeite und lerne, und du kannst gar nicht verhindern, dass du etwas wirst“, zitierte Friedbergs Bürgermeister in seinem Grußwort den Industriellen und Stahl-Tycoon Andrew Carnegie. Diese Basisempfehlung habe auch in der heutigen Zeit nichts von ihrer Gültigkeit verloren. „Direkt vor ihrer Haustür“ könnten die Jugendlichen sich über das „breite Spektrum an Ausbildungsmöglichkeiten“ informieren, sagte das Stadtoberhaupt und hob die große Bandbreite der Jobbörse hervor. Verschiedenste Berufsbilder im „handwerklichen, kaufmännischen, sozialen, kreativen, technischen oder gewerblichen Bereich“ werden bei der Jobbörse vorgestellt.

Und die Jugendlichen ließen sich nicht zweimal bitten. Schon ab 9 Uhr wandelten viele interessierte Acht- und Neuntklässler auf Carnegies Spuren, sammelten Informationen, lernten in Gesprächen mit kompetentem Standpersonal viel dazu und erkundigten sich detailliert nach den unterschiedlichen Ausbildungsrichtungen. Mit ihrer Mutter Magdalena Guha ist die 15-jährige Carolin in die Stadthalle gekommen. Abschließend festlegen auf ein bestimmtes Berufsbild will sich die Meringer Realschülerin noch nicht, aber eine Präferenz lässt sich schon erkennen. „Ich reise sehr gerne und interessiere mich für den Beruf der Reiseverkehrskauffrau“, sagt Carolin. Neben ihr steht die ebenfalls 15-jährige Anna Eckmann. Sie will sich die ganze Palette der unterschiedlichen Ausbildungsberufe erst einmal ansehen, wobei sie sich „Bankkauffrau ganz gut vorstellen könnte“.

Einen Schritt weiter ist Abdullah Al-Saygh. Der 20-Jährige steht am Stand der Landbäckerei Ihle und will Konditormeister werden, um „seinen Lebenstraum zu verwirklichen“. Momentan befindet er sich noch in der Ausbildung. Von ihm bekommen die Jugendlichen sozusagen Informationen aus „erster Konditorhand“. Abdullahs Augen funkeln, als er von seiner „selbst kreierten“ weißen Schokoladen-Buttercreme-Torte erzählt. Er habe einfach den „richtigen Geschmackssinn“ für süße Backwaren, zeigt sich Abdullah überzeugt. Von einer anderen Seite nähert sich sein Standkollege Tobias Pasler dem Thema „Essen, Lebensmittelproduktion und Ernährung“. Der 19-Jährige absolviert eine Ausbildung zum Fachmann für Systemgastronomie. Dabei sei es wichtig, auf „effiziente, standardisierte und einheitliche Arbeitsabläufe“ zu achten.

Andrew Carnegie wäre von Tobias' Zielstrebigkeit sicher beeindruckt gewesen.

Alles rund ums Thema "Ausbildung"

Weitere Informationen rund um das Thema "Ausbildung" findet Ihr in unserem myheimat-Ausbildungsmagazin "Durchstarter".

Hier könnt ihr „Durchstarter“ als E-Paper kostenlos lesen und herunterladen:

myheimat-Team:

Joachim Meyer aus Friedberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

105 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.