Hinter 'm Horizont ... ist da was??

Schneller als man denkt, kann man aus dem Netz fallen...
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  • hochgeladen von Franz Scherer

Ohne eine persönliche Rückschau mit einigen Verhaltensempfehlungen werden auch Sie, geschätzte Leser, die Frage nicht beantworten können: Ist da etwas hinter dem Horizont? Zunächst also gilt es die Voraussetzungen für eine Antwort auf die Frage zu bekommen: Hören Sie ihren Sinnen aufmerksam zu und vertrauen Sie den verlockenden Botschaften, die Ihnen nur Gutes versprechen. Essen Sie stets knusprig gebratene, deftig gewürzte Speisen und sparen Sie keinesfalls im Umgang mit Fett, Zucker und Kohlehydraten. Verzichten Sie, wann immer das möglich ist, auf selbstständige Fortbewegung und benutzen Sie ihren PKW, oder ein Taxi – selbst für kürzeste Strecken. Beginnen Sie bereits in jungen Jahren mit exzessivem Nikotingenuss und reden Sie sich ständig ein, "alles im Griff" zu haben. Schlafen Sie wenig bis überhaupt nicht und erklären sie jegliche Art von Obst und Gemüse zu ihren Widersachern. Von essentieller Wichtigkeit ist es auch, Arztbesuche auf das nötigste Maß zu beschränken, etwa zum Abholen einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung.

Dann werden Sie, geschätzter Leser, früher oder später die ersten Zeichen einer eher allgemeinen Unzufriedenheit über sich selbst feststellen. Etwa in einer beim Treppensteigen auftretenden Kurzatmigkeit, die Sie ständig zum Verweilen in oft überhaupt nicht einladenden Treppenhäusern zwingt. Die Herbstnebel fressen sich nachhaltig in die Bronchien und machen es dem körperlichen Befinden einfach, mal in der totalen Streik zu treten. Mit einer beidseitigen Lungenentzündung und jeder Menge Ansammlung von Wasser besuchen Sie Ihren Hausarzt und erklären ihm, dass jetzt überhaupt keine Zeit für solche Ausfälle wäre. Ignorieren Sie mit ungespielter Verständnislosigkeit die Frage des Arztes nach dem Polen, der unbedingt nach Russland wollte und seine Feststellung, dass es ohne ihn auch geklappt hatte. Dann werden Sie sich sehr schnell in der Notaufnahme eines Krankenhauses finden und dann sind Sie auch schon angekommen am Horizont.

So geschehen am 03. Oktober 2010. Es folgten zwölf Tage Intensivstation, davon 10 Koma-Tage hinter dem Horizont. Heute, nach Herz-Operation und vorsichtiger Rehabilitation sage ich mit Überzeugung: Nichts ist hinter dem Horizont, was das Nachschauen lohnt! Heute, als überzeugter, fast schon militanter Nichtraucher stelle ich fest, dass ich so manchen Gürtel enger um den fünfundzwanzig Kilo leichteren Bauch schnallen muss. Auch meine Kamera wiegt vermeintlich etwas schwerer in den Armen und Händen.

Vielen Menschen, die mir nahestehen, habe ich während dieser Zeit jede Menge Angst und Sorgen bereitet. Für die unendliche Unterstützung allen ein Dankeschön, das von Herzen kommt. Aus den Augen verlieren werde ich ihn nicht, den Horizont. Genauso wenig, wie man sich "nach der Decke strecken" sollte. So vieles gibt es noch zu entdecken, so manches aufzuklären und jede Menge zu erforschen. Aus diesem Grund bin ich auch hier wieder da, hier bei myheimat. Danke auch hier allen, die mir geschrieben und die mich nicht aus den Augen verloren haben. Heute ist Sonntag, die Sonne schickt mir ein paar muntere Strahlen durch das Fenster. Ich nehme diese Einladung gerne an. Auf geht 's, die Kamera geschultert und das Leben entdecken!

Bürgerreporter:in:

Franz Scherer aus Friedberg

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