Damals flossen viele Tränen.
Viele Tränen flossen im Klassenzimmer wenn es mehr als eine Tatze gab.
Schläge auf den Hintern erlebte ich selber in meiner Schule nicht und kannte diese nur vom Hören sagen.
Da waren 6 Tatzen oder 6 Gesäßschläge pro Tag erlaubt. Sie wurden von den Buben auch A…prügel genannt. Heutzutage würden Staatsanwälte und Richter diese Erziehungsmaßnahmen ahnden.
Oft wurden diese Gesäßschläge auch Übergelegte genannt, erzählte mein Vater.
Für dieses Über-die-Bank-legen mussten Schüler in der ersten Bank Platz machen. Der Lehrer packte den Übeltäter und drückte ihn auf die Bank, zog ihm die Hose stramm und drosch auf die Gesäßbacken. Dabei verhinderte das Hochziehen der der Hose eine Faltenbildung, was die Schmerzen mindern würde.
Einige der Bestraften reagierten mit einem Aufbäumen, die anderen strampelten mit den Beinen oder versuchten wegzurutschen. Die Schulmeister kannten jedoch alle solche Tricks und drückte mit eisernem Griff, nach seiner Meinung ungezogenen Flegel in die richtige Position.
Nach diesem Strafgericht, sobald sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten, pressten sie in einer Art Reflex, die Hände auf den geschundenen Körperteil.So als ob dadurch der Schmerz abgeleitet würde.
Der Inquisitor verspottete die Bestraften wegen dieser Haltung als wehleidige Bürschchen, verzogene Mamakindchen und verweichlichten Nichtsnutz. Außerdem meinte er: „Beim Raufen schlagt ihr Euch halbtot. Da jammert ihr nicht.“
Die Schulschwestern und Religionslehrer waren noch bei uns die Schlimmeren