Im Dezember auf dem Markt.

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Schaut man heutzutage auf das Angebot, das es im Dezember gibt, so glaubt man sich in den Frühling, Sommer und Herbst gleichzeitig versetzt.
Besonders die Zeit um Weihnachten und Silvester erweckt diesen Eindruck. Da werden zu Weihnachten Erdbeeren aus Kalifornien angeboten, Trauben aus der Türkei, Kopfsalat aus Belgien, Pfirsich, Pflaumen, Aprikosen, ja sogar Himbeeren und Heidelbeeren.
Neben den exotischen Früchten, die immer beliebter werden, sollen sie Weihnachten einfach das Unmögliche möglich machen.

Nur vom Feinsten und mit der Entwicklung durch die problemlosen weltweiten Transport ist es möglich. Doch auch sinnvoll?

So ein Gang über den Viktualienmarkt (Lebensmittelmarkt) ist da schon was anderes. Zwar hat sich auch hier schon der Importgeist eingeschlichen, doch viele Stände bieten immer noch die sozusagen echte, einheimische Ware an. Hier sind die Äpfel natürlich kleiner, haben vielleicht mal einen Flecken und sind schon etwas verschrumpelt. Beißt man jedoch hinein, offenbart sich der ganze Herbst im Gaumen noch ein letztes Mal.

Seltsamerweise erfreuen sich solche Stände nicht dieser Beliebtheit, die woanders durch den Duft der großen weiten Welt ausgelöst wird.
Gemüse und Salat sind im Dezember rar. Trotzdem gibt es noch genügend Bodenfrüchte, die für Abwechslung sorgen, wie Sellerie, Chicoree, Feldsalat und Rosenkohl – und halt: die gute alte Kartoffel, die seit Oktober im Keller lagert und wohl bald ihre ersten Triebe neugierig nach draußen schicken.

Ein schöner Tipp ist eine orange mit ganzen Nelken bespickt am Weihnachtsbaum, verströmt einen Duft aus Tausendundeiner Nacht – mitten im Winter, mitten in Deutschland.

Bürgerreporter:in:

Christl Fischer aus Friedberg

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