Er arbeitet mit einer Materie, die lebt, die man sich entwickeln sieht

Landrat Dr. Klaus Metzger begrüßt die Besucher, die trotz schlechtem Wetter gekommen sind
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  • hochgeladen von Christl Fischer

Nachdem wir von dem Rohrbacher Johann Losinger einiges von der römischen Ziegelei erfuhren, übernahm der Förster Rudi Brandl, die weitere Führung. Mit Leidenschaft erklärte der echte Naturbursche seinen Beruf, der mit wildromantischen Illusionen wenig zu tun hat. Schon bei der Begrüßung von Peter Tomaschko, MdL und Landrat Dr. Klaus Metzger, viel der der Jeep mit dem Wappen der Bayerischen Forstverwaltung auf. Und dass es dem Revierförster gehört, stellte man schnell fest, als er die Tür des Jeeps öffnete und seine drei Jagdhunde raus ließ. Lustig waren die Antennen, die jeder am Halsband hatte und wenn Herrchen einen Knopf in der Jackentasche drückte, sausten sie sofort zu ihm. Leider hatte es zu regnen begonnen und unter dem Dach der Waldbäume wurde es zwar etwas trockener aber auch lauter.
Es ist ein Beruf, den er liebt und gerne macht, so Brandl. "Ich arbeite mit einer Materie, die lebt, die man sich entwickeln sieht", schwärmt er und kein Tag sei wie der andere.
Eine wichtige Aufgabe im Herbst ist das Auszeichnen der Bäume: Diejenigen, die gefällt werden müssen, erhalten eine Markierung. Dabei gilt das Prinzip der Nachhaltigkeit, wir dürfen nie mehr ernten als nachwächst", erklärt Brandl. Kommunale Wälder werden vom Förster bewirtschaftet. Doch zu den Hauptaufgaben des Försters gehört es, die Eigentümer von Privatwald zu beraten.
Und dann kam er wieder auf die Urzeit und auch die Römerzeit zurück.
Tausende von Jahren v. Chr. dehnten sich die Mischwälder aus Eichen, Linden, Ulmen und Eschen aus. Der Wald im römisch besetzten Germanien wurdedann jedoch sehr intensiv genutzt, besonders zum Bau der Städte wurde entsprechende Holzmengen benötigt.
Die auf den nährstoffreichen Böden stehenden Buchen- und Eichen mussten meist dem Feldbau und der Weidewirtschaft weichen. Es waren einschneidender Eingriffe in die Waldgesellschaften Mitteleuropas, die sich von der Beweidung nicht mehr erholten.
Von den mittelalterlichen Rodungen waren vor allem die fruchtbaren Laubwaldböden betroffen, so dass sich bereits damals der Nadelwaldanteil erhöhte. Holz diente bis zum Ende des vergangenen Jahrhunderts vor allem zum Heizen, Kochen und Bauen.
Den Bauern diente der Wald als Weidegrund für das Vieh. Der dadurch bereits geschwächte Wald konnte dem Druck der stark wachsenden Bevölkerung mit ihren Forderungen nicht mehr standhalten.
Doch erst als eine Holznot Anfang des 19. Jahrhunderts drohte, wurde man wach und entwickelte die moderne Forst- und Waldwirtschaft, die noch heute mit sachkundiger Nutzung und unter der Beachtung der Nachhaltigkeit betreut wird. Nach dieser kleinen Geschichtskunde erzählte Brandl vom Eurasburger Forst, der Aufgrund des Waldreichtums immer einen hohen Stellenwert bei der Bevölkerung hatte. Auch dieser Wald sorgte für Baumaterial, Brennmaterial wie Wurzelstöcke, Reisig, Fichtenzapfen, Restholz, und Seegras für die Matratzenherstellung, Natürlich gehört auch das Wildpret dazu, genauso wie Einstreu und Futter für das Vieh.
Durch die, Klimaveränderung zeigt die Natur dem Menschen die Grenzen der reinen Fichtenwirtschaft auf, was Windwurf- und Borkenkäferkalamitäten schaffte. Deshalb wird nun langsam aber sicher der Eurasburger Forst in Misch und Laubwald umgebaut.
Eine wichtige Rolle spielt auch die Jagd, da ein zu hoher Wildbestand, aufgrund des Pflanzenverbisses, diesen Umbau enorm erschwert. Sehr interessant war daher für mich, als Tochter eines Jägers, der auch die Hege für sehr wichtig hielt, dass die kommenden Generationen einen gemischten, leistungsstarken und zukunftsfähigen Wald erleben darf.
Nach diem Gang durch den Forst spielten im Goldenen Stern die Ziacheinern zünftig auf

Bürgerreporter:in:

Christl Fischer aus Friedberg

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