Was heißt „Kaffeeklatsch“ auf somalisch?
Auch wenn die Sprachbarrieren natürlich nicht ganz überwunden werden konnten, herrschte beim sonntäglichen Kaffeenachmittag im AWO-Seniorenheim kein babylonisches Sprachengewirr, denn die gut deutsch-sprechenden Asylbewerber trafen auf weltoffene Bewohnerinnen und Bewohner und konnten sich mit einigen Senioren auch auf Englisch und Französisch unterhalten.
Der Kontakt zu diesem Zusammentreffen kam zustande durch die an ihrer Nachbarschaft am Rothenberg interessierten Asylbewerber und ihrem Asylhelfer Fritz Maya. Er ist einer derjenigen Menschen im Landkreis, die im Asylhelferkreis „Mitanand & Füranand“ organisiert sind. Die ehrenamtlichen Betreuer bieten unter anderem Deutschkurse an, unterstützen Asylbewerber bei Arzt- und Behördengängen und versuchen, sie in das Leben in den Gemeinden einzubinden.
Beim gemeinsamen Kaffee trinken mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des AWO-Seniorenheims stand der Austausch im Mittelpunkt. Zunächst war da die Frage nach den Herkunftsländern zu klären. Mali, Somalia, Guinea, Syrien? Wo genau sind diese Länder? Kurzerhand war da eine Landkarte von Afrika zur Verfügung, auf der dann gemeinsam die Lage der verschiedenen Herkunftsländer gezeigt werden konnte. Sehr persönliche Fragen nach den Lebensumständen der jungen Menschen in ihren Heimatländern, Fragen nach dem Alter, der Schul- und Ausbildung machten die Runde und es entwickelten sich sehr lebhafte Gespräche, in denen andererseits auch die Senioren Gelegenheit hatten, aus ihrem Leben zu erzählen.
Zum Schluss bekundeten alle großes Interesse darin, diesen nachbarschaftlichen Kontakt auszubauen. Einige der jungen Männer äußerten Interesse daran, Senioren des Hauses zukünftig ehrenamtlich zu besuchen.
(Text: AWO Seniorenheim - A. Huckfeldt)