Vorsorge: „Niemals zu früh und selten zu spät!“
„Es ist niemals zu früh und selten zu spät.“ Unter diesem Leitgedanken luden die Ortsvereine von SPD und Arbeiterwohlfahrt am vergangenen Freitag zu ihrer Informationsveranstaltung „Alt und arm – kein guter Plan“ rund um die Themen Altersarmut, soziale Gerechtigkeit und finanzielle Vorsorge ein.
„Die private Altersvorsorge ist so eine Sache, der die Menschen auf unterschiedlichste Art und Weise begegnen“, berichtete die SPD-Vorsitzende, Ulrike Sasse-Feile, von ihren Gesprächen mit Friedberger Bürgerinnen und Bürgern. „Einige verdrängen sie und warten lieber ab, andere wiederum wollen sehr wohl vorsorgen und wissen schlicht nicht wie“, fuhr sie bei der Begrüßung der rund vierzig Besucherinnen und Besucher fort. „Wer informiert ist, trifft auf jeden Fall die besseren Entscheidungen.“
Edgar Nahler, der am Landratsamt den Bereich Soziale Leistungen verantwortet, erklärte, dass der Landkreis Aichach-Friedberg zwar im Vergleich zu anderen Regionen in Bayern und Deutschland verhältnismäßig gut dastehe, dass aber dennoch ein Anstieg derjenigen Personen erkennbar sei, die mithilfe der sogenannten Grundsicherung im Alter ihre gesetzlichen Rentenbezüge aufstocken müssen. Ein ernst zu nehmender Trend, von dem sich im Hinblick auf zunehmende gesellschaftliche Spannungen, auch die Landtagsabgeordnete Dr. Simone Strohmayr beunruhigt zeigte: „Heutzutage sind viele Menschen unzufrieden mit der sozialpolitischen Entwicklung. Viele Wohlhabende werden immer reicher, während viele Arme auf der Stelle verharren oder gar abrutschen. Modelle zu finden, die die Gesellschaft wieder aktiv zusammenführen können, ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, für alle demokratischen Parteien.“
Im Anschluss an die Vorträge der beiden Experten wurden dann auch weitere dieser großen Zukunftsfragen, wie die Bewältigung des demographischen Wandels, die Finanzierung des gesetzlichen Rentensystems und Alternativmodelle wie eine Bürgerversicherung angesprochen und kontrovers diskutiert, ehe weitere Fachleute die Sicht von der Gesamtgesellschaft auf den Einzelnen und die individuellen Vorsorgemöglichkeiten lenkten. Rechtsanwältin Dr. Simone Hörmann von und zu Guttenberg erläuterte Wissenswertes rund um Vollmachten und Verfügungen im Alter, beispielsweise bezüglich der oftmals für Verwirrung sorgenden Patientenverfügung. Als Finanzexperten standen ferner Daniel Götz für Versicherungen im Alter und Rainer Genswürger von der Stadtsparkasse Augsburg zum Thema finanzielle Vorsorge zur Verfügung. Mit der Bitte, dies auch zu Hause an Kinder und Enkel weiterzugeben, fassten sie ihre Kernbotschaft für die Zuhörerinnen und Zuhörer wie folgt zusammen: „Die Fragen rund um die private Altersvorsorge sind zwar oftmals langweilig, aber wichtig. Je früher man damit beginnt, desto mehr kommt dabei heraus. Es lohnt sich.“
Bürgerreporter:in:Dominik Lichtenstern aus Friedberg |
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