Pallottiner bitten um Spenden für Brasilien
„Noch niemals gab es so eine Flut“
Flutkatastrophe in Brasilien: Wo Pater Reinhold Maise Anfang des Jahres noch sicher gelandet ist, haben jetzt anhaltende Regenmassen alles weggespült. Die Millionenstadt Porto Alegre ist überschwemmt im Rest des Bundesstaates Rio Grande do Sul spricht der Gouverneur von kriegsähnlichen Szenen. Auch die Pfarreien der dortigen Pallottiner-Santa-Maria-Provinz sind stark betroffenen. Sie bitten jetzt um Spenden, um bei der Versorgung der Flutopfer helfen zu können.
„Vor kurzem bin ich noch am Flughafen in Porto Alegre angekommen, jetzt ist dort alles überschwemmt. Ich bin erschüttert“, sagt Missionssekretär Pater Reinhold Maise, der mit seinen Mitbrüdern in Brasilien in engem Kontakt steht. So berichtet ihm Pater P. Wellington Carvalho de Macedo aus Porto Alegre: „Hier in Rio Grande do Sul ist die Situation sehr traurig. Es gibt viel Schmerz und Leid unter den Menschen. So etwas habe ich noch nie gesehen.“ Die Wassermassen hätten alles mit sich gerissen und wenn das Wasser zurückgehe, „tauchen die Toten auf“.
Auch die Stadt Santa Maria habe viele Verluste erlitten. Die gesamte Region sei zerstört worden. Und weil fünf Flüsse in Porto Alegre zusammenfließen, ballt sich die Flut dort besonders. „Unsere Pfarreien hier sind zu Orten geworden, an denen Obdachlose willkommen sind“, erzählt Pater Wellington und betont: „Wir sind hier und helfen den Menschen auf jede erdenkliche Weise. Wir haben kein Wasser mehr und vielerorts fehlt auch der Strom. Und es wird viele Tage dauern, bis der Pegel der Flüsse sinkt.“ An seinen Mitbruder gewandt schreibt Pater Wellington: „Bete für uns.“
Verletzte, Tote und Vermisste
Einige hundert Kilometer nördlich berichtet P. Erno Schlindwein aus Terra Roxa im Bundesstaat Paraná. Er sagt Noch niemals sei in Brasilien so eine Flutkatastrophe passiert. In drei Tagen habe es 800 Millimeter geregnet. „Da ist es unmöglich, dass das Wasser abließt.“ Überall gebe es daher Verletzte und Tote sowie Menschen, die vermisst werden. Die Infrastruktur in den Städten sei vernichtet. „Man braucht Milliarden, um das wieder aufzubauen, und es dauert Jahre, bis alles wieder hergestellt ist“, glaubt Pater Schlindwein.
Die Meteorologen sagen laut Pater Schlindwein voraus, dass es in der Gegend von Paraná bis Uruguay künftig viele Unwetter geben werde. Im Gegensatz dazu herrsche bei ihm im Norden, 800 Kilometer vom Katastrophengebiet entfernt, Dürre und Trockenheit und der Mais verdorre. Trotz der Vernichtung und der Toten erlebt Pater Schlindwein aber auch viel Solidarität, wie er betont. Die Pallottiner wollen daher nun bei der Versorgung der Flutopfer helfen.
Wettlauf gegen die Zeit
Wie die Medien berichten, versuchen Helfer in einem Rennen gegen die Zeit, Menschen zu retten. Mehr als 3.000 Soldaten, Rettungskräfte und Feuerwehrleute waren im Einsatz, um von den Wassermassen eingeschlossene Menschen in Sicherheit zu bringen und mit dem Notwendigsten zu versorgen. Auf Häuserdächer geflüchtete Bewohner warteten auf Rettung, andere fuhren mit Kanus oder kleinen Booten durch die in Flüsse verwandelten Straßen der Metropole. Rettungskräfte suchten mit Allradfahrzeugen und Jet-Skis im hüfthohen Wasser nach Gestrandeten.
Von dem Hochwasser sind demnach etwa 850.000 Einwohner in 340 Ortschaften des Bundesstaates Rio Grande do Sul betroffen. In den meisten von ihnen wurde der Notstand ausgerufen. Die Millionenstadt Porto Alegre war nach den heftigen Regenfällen vollständig überschwemmt. Dort habe der Guaíba, ein Zusammenfluss mehrerer Flüsse, mit 5,28 Metern den höchsten Wasserstand seit 1941 erreicht. In nur zehn Tagen sei in dem an Argentinien und Uruguay grenzenden Bundesstaat so viel Regen gefallen wie sonst in drei Monaten. Dies sei auch eine Folge des Klimawandels, wurden Meteorologen zitiert. Derzeit werden die Wetterextreme durch das Klimaphänomen El Niño noch verstärkt.
Spenden an
Katastrophenhilfe der Pallottiner
Zahlungsempfänger: Pallottiner KdöR
Bankname: Bank für Kirche und Caritas eG
IBAN: DE87 4726 0307 0018 1817 00
BIC: GENODEM1BKC
Verwendungszweck: Brasilien Flut
Bürgerreporter:in:Eva Kroll |
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