SPD Friedberg/Bayern
Neujahrsempfang der SPD Friedberg/Bayern
Die SPD Friedberg hat am Sonntag, 18.02.2024 zum Neujahrsempfang in das Friedberger Wittelsbacher Schloss geladen. Die SPD-Stadtratsfraktion, der SPD-Ortsverein Friedberg und der SPD-Ortsverein Ottmaring waren die Organisatoren der Veranstaltung. Annähernd 200 Besucherinnen und Besucher erlebten offene Neujahrsansprachen. Auch der Friedberger Bauhof war ein Thema.
Friedbergs SPD-Fraktionsvorsitzende, Stadträtin und Ortsvereinsvorsitzende Ulrike Sasse-Feile begrüßte die Besucherinnen und Besucher. Sie bedankte sich bei den Veranstaltern für die gelungene Organisation und die fortwährend verlässliche Mitarbeit. Unter dem Gesichtspunkt der im Juni stattfindenden Europa-Wahlen hat auch Friedbergs SPD bei den Demos gegen Rechtsradikalität teilgenommen. „Mehr denn je sind wir gefordert unsere demokratischen Werte zu verteidigen“, so Ulrike Sasse-Feile. „Mut steht am Anfang des Handelns – die Kommune ist die Keimzelle der Demokratie.“
Das Miteinander stärken
Gerade in Zeiten der rasanten Umbrüche sei es bedeutend, das Miteinander zu stärken. Von der Integration der Asylbewerber über Maßnahmen zum Klimaschutz zur Meisterung der Energiekrise – in allen Punkten „kann man dem ehrenamtlichen Engagement unserer Bürgerinnen und Bürger nicht genug danken“. Für den 30 Jahre währenden, pausenlosen Einsatz zur Organisation der „des Friedberger Advent“ richtete Ulrike Sasse-Feile große Dankesworte an die „Bürger für Friedberg“, Anita und Gerd Horseling und Martha und Franz Reißner. Nach den vielen Jahren treten die beiden Ehepaare von der Organisation zurück. „Es freut uns sehr, dass sie die Nachfolgerinnen und Nachfolger bei der Übernahme der Organisation unterstützen werden“, so Sasse-Feile.
Bauhof Friedberg ist auch Thema
Zu 100 Prozent unterstützt habe die SPD-Stadtratsfraktion das Projekt Bauhof. Es gehöre zur Demokratie, das der Stadtrat schon fortgeschrittenen Arbeiten mit 13:13 Stimmen abgelehnt habe. Wichtig für die zukünftige Arbeit im Rat der Stadt sei es aber „das politische Interesse vom Wohl der Stadt zu trennen“, so Ulrike Sasse-Feile, es sei „Aufgabe der politischen Führung, vorteilsfrei alle Methoden und Ideen in die Überlegungen einzubeziehen.“
Roland Eichmann: „Wir ehren das Alt und lieben das Neu“
Friedbergs Erster Bürgermeister Roland Eichmann stellte seine Ansprache unter dieses Motto, welches der Friedberger Maler Karl Müller-Liedeck auf ein Bild geschrieben hat, das in seinem Büro hängt. Jeder Neujahrsempfang lebe vom Jahresrückblick und dem Ausblick auf das kommende Jahr. „Die meist unreflektierten, nicht hinterfragten populistischen Aussagen der AfD führen zu einer Erregungskultur in welcher der gesellschaftliche Zusammenhalt in sinnlosem Budenzauber zur Symbolpolitik ohne Ergebnisse verkommt.“
Beispielloser Vermögensschaden
Ein beispielloser Vermögensschaden sei der Stadt mit der beschlossenen Einstellung der Arbeiten am Bauhofneubau entstanden, führte Roland Eichmann aus. Sinnlos ausgegebene Planungskosten, eine verlorene Förderung und Kosten für Sicherungsmaßnahmen rechnen sich zu einem finanziellen Schaden von 6 Million Euro für die Stadt Friedberg. Sehr positiv sieht Roland Eichmann die Neubesetzung der Verwaltungsspitze mit Kommunalreferent Stefan Kreitmeyr und dem Finanzreferent Reinhold Denhofer. Die überdurchschnittliche Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt mit ihrem Arbeitgeber und die stets schnelle Besetzung offener Stellen attestiere der Stadtverwaltung Friedberg den Status des attraktiven Arbeitgebers.
Neue Projekte und Aufgaben 2024
Das Baugebiet Unterzeller Straße in Wulfertshausen, das Regenrückhaltebecken in Rederzhausen, die Lenkung der Windkraftnutzung, die Organisation der nun vorgeschriebenen Kommunalen Wärmeplanung seien Ziele und Aufgaben der Stadt für das Jahr 2023 gewesen. Mit großer Beachtung sehe Eichmann die Aufgaben zur Verbesserung der Kinderbetreuung. „120 unversorgte Kinder sind für mich nicht zu akzeptieren und wir werden intensiv daran arbeiten, mehr Kinderbetreuungsplätze anbieten zu können.“ Für 2024 seien Aufgaben die Kita „Maria Alber“, die Umbauarbeiten des Friedberger Bahnhofs mit der Schaffung einer Verbindung zwischen Friedberg-Süd und Kernstadt, Baugebiete in Rederzhausen und Stätzling und die Schaffung von Grundlagen für ein Gewerbegebiet im Süden von Friedberg.-West.
Klartext: Eichmann stellt sich zur Wiederwahl
"Viele Aufgaben und Projekte sind noch zu einem guten Ende zu führen" erklärte Roland Eichmann. Aus diesem Grund seien klare Verhältnisse als Perspektive sehr wichtig. "Aus diesem Grund kündige ich an", so Eichmann, "dass ich mich erneut um eine Kandidatur zur Wiederwahl als Bürgermeister dieser liebenswerten, sehr besonderen Stadt Friedberg bewerben werde."
Gastredner Ulrich Maly
Als Gastredner war Ulrich Maly zum SPD-Neujahrsempfang geladen. Ulrich Maly war von 2002 bis 2020 Oberbürgermeister von Nürnberg, von 2013 bis 2020 Präsident und anschließend Vizepräsident des Deutschen Städtetags. Seine Zuhörer begeisterte Ulrich Maly mit weitreichendem Fachwissen und einer bestechenden Rhetorik seines Vortrags.
„Beim Rechtsextremismus verkommt die Gleichheit zur Identität und die Verschiedenheit verkommt zur Ungleichheit“, zitierte er eine Presseveröffentlichung. Der Schritt „eine vermeintliche Gleichheit zur Identität verkommen zu lassen, sei der erste Schritt zum „Wir gegen die“, so Maly. Die Abkehr eines beachtlichen Teils der Bevölkerung von den demokratischen Parteien sieht Ulrich Maly aber nicht allein im gelungenen, populistischen Handwerk von rechtsradikalen Kräften, vielmehr sieht er die demokratischen Parteien in der Pflicht, Versprochenes und Angekündigtes in die Tat um zu setzen.
Demokratie werde von vielen als Technik begriffen und nicht als sittliche Einstellung, bei der die Würde des Menschen oberster Grundsatz ist. Die junge Generation sollte wissen: „Mit der Suche nach Sündenböcken hat es angefangen. Mit Gewalt gegen Schriften, Bücher und Sachen hat es sich fortgesetzt. Die Gewalt gegen Menschen war dann nur noch die vorbereitete Konsequenz. Mit dem Niederbrüllen anderer Leute Meinung begann es, mit der Abschaffung des gesamten demokratischen Systems setzte es sich fort – der Mord war schließlich nur noch die vorbereitete Konsequenz.“
Es gelte, zielsicher und schnell den richtigen Weg für die Demokratie wieder zu finden und nicht durch das ständige „die Anderen sind die Bösen“ letztendlich sogar noch die „Opferrolle“ der rechtsradikalen Politik zu stärken.
Für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung präsentierten Josef Karg als Gitarrist und sein Sohn Kris als bemerkenswerter Sänger eindrucksvolle Interpretationen von aktuellen Songs. Friedbergs Stadtbäcker Scharold und Partyservice/Catering Schlatterer vom Friedberger Bestihof lieferten die kulinarischen Schmankerl zur Veranstaltung.
Information:
SPD Friedberg/Bayern
Partyservice/Catering Schlatterer
Stadtbäcker Scharold Friedberg/Bayern
Bürgerreporter:in:Franz Scherer aus Friedberg | |
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