Miteinander feiern auf dem Schlern

Friedberg und Völs: 60 Jahre Städtepartnerschaft wurde hoch oben auf dem Schlern vor der Sankt Kassian-Kapelle gemeinsam gefeiert.
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60 Jahre Städte-Partnerschaft zwischen Friedberg und Völs. Warum das Ruhherrle diesmal eine besondere Rolle spielt. 

Inmitten der Bergwelt der Dolomiten auf knapp 2500 Metern wird die 60-jährige Freundschaft der Friedberger und Völser gefeiert. Sie hat eine lange Tradition: die Freundschaft zwischen den Völsern und den Friedbergern. Zum letzten Mal waren die Völser auf dem Altstadtfest zu Gast. Jetzt ging es für eine Friedberger Abordnung zur Besuchsmission „Schlern-Kirta“ (Kirchtag) am 10. August zum Gegenbesuch nach Völs.

Der Anfang einer besonderen Freundschaft

Und es gibt noch einen weiteren Grund zu feiern: Heuer werden es genau 60 Jahre, dass die Partnerschaft besteht. „Ich erinnere mich noch gut daran, als die Völser Musikkapelle das erste Mal auf dem Volksfest gespielt hat. Das war der Anfang einer besonderen Freundschaft“, so Bürgermeister Richard Scharold, der dem Städtepartnerschaftskomitee mit angehört.

Etwa 20 Völs-Erfahrene und ein paar Neulinge machten sich also für drei Tage oder noch länger auf den Weg nach Südtirol, darunter Richard Scharold mit Begleitung, Pfarrer Steffen Brühl und Ortssprecher Florian Wurzer aus Wiffertshausen. Auch unser stellvertretender Landrat Manfred Losinger und seine Frau freuten sich, ihre Südtiroler Freunde wieder zu treffen. Sie waren schon ein paar Tage länger in Völs auf Sommerurlaub. Schon an der Seiser Bergbahn wurden die Friedberger von den Völser Gastgebern Maria und Hans Nössing herzlichst begrüßt.

Traditionell ging es mittags gleich rauf auf den Schlern. Wurzer begleitete die mitgereisten sieben Musiker, einige spielen bei „Hopfenblech“, und ging mit ihnen über den beschwerlichen Prügelsteig nach oben. Richard Scharold und Pfarrer Steffen Brühl bevorzugten mit ihrer Gruppe den zwar langen, aber nicht so steilen Weg über die Tierseralpe, und die Gruppe von Gerhard Funk und Siggi Wörle entschied sich für den Aufstieg von der Seiser Alm über den Touristensteig. Nach einem zünftigen Hüttenabend übernachteten alle im Schlernhaus, bevor es nach dem Frühstück zur Bergmesse rund hundert Meter nach unten zur Kapelle St. Kassian ging.

Welche Faszination ein Berggottesdienst vor einer solchen Kulisse hat, mit Blick auf den Rosengarten und das Latemar-Massiv, durften die Friedberger und die Völser an diesem Platz vor der St. Kassian Kapelle gemeinsam erleben. Diese Bergwelt verbindet sie seit genau 60 Jahren. Als Zeichen für diese gelebte Freundschaft und um diese Verbundenheit zum Ausdruck zu bringen, überreichte Richard Scharold das sog. Ruhherrle (Herrgott in der Ruhe) an die Völser Hans Nössing und Gregor Kompatscher vom Friedberg-Komitee. Gespendet wurde es von dem Stuckateur Stefan Pauer aus Dasing. „Wir bedanken uns ganz herzlich bei ihm für diese wertvolle Christus-Figur“, sagt Scharold. Pfarrer Steffen Brühl segnete die Kopie des Gnadenbildes Christus in der Rast und wies darauf hin, dass unser Alltag von Hetze und Stress geprägt sei und wir nach Orten suchen, wo wir zur Ruhe kommen können. Hier in der Kapelle St. Kassian soll das Ruhherrle seinen Platz vorne am Altar finden: als Erinnerung an eine 60-jährige Freundschaft. Dass diese Figur sehr schwer ist, das spürte Florian Wurzer am eigenen Leib, denn er hat sie mit seinem Rucksack über den Prügelsteig nach oben getragen. Begleitet wurde der Berggottesdienst von Musikern aus Friedberg und aus Völs. Auch das hat seit vielen Jahren Tradition.

Am 9. und 10. November wird das 60-jährige Jubiläum in Friedberg gefeiert

Die Planungen für das nächste Jahr laufen bereits und man würde sich freuen, wenn dann auch die Jugendkapelle mit von der Partie wäre. Nach der Bergmesse saß man noch bei Musik und Gegrilltem gemütlich am Schlernhaus zusammen und besprach den nächsten Besuch am 9. und 10. November, wenn die Friedberger ihre Partnerstadt Völs zum 60-jährigen Jubiläum zur offiziellen Feier in die Max-Kreitmayr-Halle und zum feierlichen Gottesdienst einladen. Genauere Infos folgen.

Bürgerreporter:in:

Sabine Roth aus Friedberg

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