„Kissinger Produkte werden weltweit verkauft“: Ein Interview mit Kissings Bürgermeister Manfred Wolf
myheimat sprach mit Kissings Bürgermeister Manfred Wolf über gute Rahmenbedingungen für Schule und Unterricht, das „kissingspezifische“ bürgerschaftliche Engagement bei der Aufnahme von Asylbewerbern, die Breitbandversorgung in Kissing und die Innovationskraft der Kissinger Unternehmer.
myheimat: Herr Wolf, die Grund- und Mittelschule hat eine neue Mensa. Bei der Eröffnungsfeier „prasselte“ Lob von allen Seiten auf die Gemeinde Kissing ein. Ein Zustand, an den Sie sich gewöhnen können, oder?
Wolf: Das stimmt. Der Gemeinderat, die Verwaltung und auch ich bemühen uns aber auch täglich, um die Aufgaben bestmöglich zu bewältigen. Da tut es auch ganz gut, mal Lob zu hören.
myheimat: Ein ebenfalls wichtiger Baustein, um Kindern und Jugendlichen ein bestmögliches Lernumfeld zu bieten, ist die Sanierung der Mittelschule. Welche vorläufige Bilanz der Umbaumaßnahmen ziehen Sie?
Wolf: Wir haben über die Jahre hinweg verteilt die Ausbaumaßnahmen durchgeführt und werden kommendes Jahr voraussichtlich fertig. Das war in Summe eine ganz große Herausforderung, die meines Erachtens bestens gelungen ist. Unsere Schulen sind technisch und optisch fast auf Neubaustandard und bieten damit auch für die Kinder und Jugendlichen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern ein sehr angenehmes Umfeld.
myheimat: Ein brisantes kommunalpolitisches Thema ist die Aufnahme und Betreuung von Asylbewerbern. In Kissing kümmerte sich eine Freiwilligenschar um diese Problematik. Woher kommt dieses „kissingspezifische“ bürgerschaftliche Engagement?
Wolf: Ich denke, die Einladung zu einem Asylhelferkreis gleich im Vorfeld war ein wichtiger Schlüssel, um die Hilfsbereitschaft, die es natürlich in einer Bevölkerung gibt, gleich sichtbar zu machen. Vieles läuft ja im Verborgenen, aber wir sind dank einer positiven Presse auch natürlich bestens motiviert an die Aufgaben herangetreten.
myheimat: Unterstützt Sie der Freistaat Bayern ausreichend bei der Bewältigung der Flüchtlingsproblematik?
Wolf: Wir bekommen über die zuständige Ausländerbehörde des Landratsamtes beste Unterstützung.
myheimat: Grund zur Freude hatte im Jahr 2014 die Kissinger Feuerwehr. Mit dem neuen Einsatzfahrzeug HLF 20 fühlt man sich bestens gerüstet für die Zukunft. Welche Gründe waren für die Neuanschaffung ausschlaggebend?
Wolf: Die Neuanschaffung war zwingend notwendig, da das bisherige Fahrzeug in die Jahre gekommen ist. Der Wassertank war undicht und auch sonst genügte es nicht mehr den heutigen Anforderungen.
myheimat: Erfreuliches tut sich auch im Baugebiet „Oberland“. Drei Mehrfamilienhäuser mit je acht Wohneinheiten sind dort vorgesehen. Die entsprechenden Grundstücke sind bei den Bauträgern heiß begehrt. Soll das Areal im nördlichen Bereich nach Höchstgebot vergeben werden?
Wolf: Nein, wir gehen einen anderen Weg. Wir wollen mit einem städtebaulichen Wettbewerb ein gutes Ergebnis erzielen.
myheimat: Ein wichtiges Zukunftsthema ist der Ausbau der Breitbandversorgung in Kissing mithilfe des bayerischen Förderprogramms. Was bedeutet dies für Alt-Kissing?
Wolf: Wir sind mitten in den Ausschreibungen, um das gesamte Ortsgebiet zu erschließen.
myheimat: In einem Gespräch stellten Sie dem Bundestagsabgeordneten Hansjörg Durz die neue Variante für die Ortsumfahrung vor. Wie wurde dieser Plan aufgenommen?
Wolf: Ich denke, Herrn Abgeordnetem Durz ist die Problematik durchaus bewusst, aber er musste natürlich auf die vielen weiteren angemeldeten Projekte des Freistaates hinweisen.
myheimat: Nach all den politischen Gesprächsgegenständen noch eine persönliche Frage zum Abschluss: Welche Begegnung hat Sie im Jahr 2014 am meisten beeindruckt?
Wolf: Ich habe in diesem Jahr mehrere Firmenbesuche gemacht und dabei einzelne Inhaber persönlich kennengelernt. Die dabei geführten Gespräche waren für mich sehr beeindruckend. Kissinger Produkte werden weltweit verkauft und spiegeln damit eine unglaubliche Erfolgsgeschichte. Die Innovationen dieser Unternehmen und die Motivation ihrer Chefs und Mitarbeiter sind schon super.
Interview: Joachim Meyer, Bilder: Gemeinde Kissing