Jetzt ist unsere Einkaufsstraße fertig und wir können stolz darauf sein.

Jetzt ist unsere Einkaufsstraße fertig und wir können stolz darauf sein.
Nicht mehr zurück stehen muss unser charmantes Städtchen im Vergleich mit anderen Städten in Bayern. Hoffen möchten die Menschen, diese Einkaufspromenade als solche auch nutzen zu dürfen und nicht wieder den unromantischen Rasern platz machen zu müssen, die die Ludwigstraße als Durchfahrtspiste nutzen.
Um die Wiedereröffnung auch wirklich mitzuerleben stellte ich mich mit meiner Mutter die im Rollstuhl saß, schon rechtzeitig parat. Ziemlich kalt war es und nur langsam belebte sich die Strasse um uns. Man fand Unterhaltung, traf viele Bekannte und endlich war 14:00 Uhr und die Ansprachen begannen pünktlich. Jedoch nicht wie in der Zeitung angekündigt, bei Farben-Glas, wo wir standen, sondern ein Stück entfernt davon. Plötzlich standen wir ganz hinten. Mit dem Rollstuhl gab es keine Aussicht weiter vor zu gelangen. Obwohl wir nichts sahen, hofften wir, etwas von den Ansprachen mitzubekommen. Wir hörten zwar Stimmen, doch verstehen konnte man leider überhaupt nichts. Angestrengt versuchten wir trotzdem etwas mitzubekommen. Keine Chance. Das Gegenteil passierte. Auch weitere Anwesenden gaben bald auf, etwas mitzubekommen und ringsum fanden Gespräche statt. Nur wenn Applaus aufklang, wussten wir, dass weiter vorn noch etwas passierte. Um 14:30 Uhr fror meine Mutter in Ihrem Rollstuhl schon fürchterlich und noch immer hofften wir, mitzubekommen, wie das Band durchschnitten wird und die schon parat stehenden Oldtimer starten. Auch mir war langsam kalt und nachdem es meine Mutter nicht mehr aushielt, brachte ich sie zurück in ihr Haus in der Bauernbräustraße. Auf den Weg dorthin störten viele Autofahrer unsere Strecke und man denkt wehmütig an die ruhigen autofreien Tage zurück. Mit einer Bettflasche versehen konnte sich meine Mutter nun von dem leider vergebenen Ausflug ausruhen. Ich hatte ein schlechtes Gewissen. Überredete ich sie ja an dieser Feierstunde teilzunehmen und hatte nun Angst um sie. Ich musste noch einiges Erledigen und erlebte doch noch den Oldtimer-Korso durch die Ludwigstraße. Ein regelrechter Stau entstand durch unbeteiligte Autos die sich mit dem Konvoi kreuzten. Nachdem die Oldtimer zurück zum Start fuhren, mischten sich diese unbeteiligten Kisten dazwischen. Schade um einen feierlichen Akt, der somit irgendwie ins lächerliche gezogen wurde. Ich kann nicht verstehen, weshalb die Strasse nur von der Haagstraße bis zur Schlossstraße gesperrt war, der Großteil der einzuweihenden Ludwigstraße für den verkehr offen blieb oder wenigstens während der Schaufahrt gesperrt wurde. Dies gelingt doch auch bei Fronleichnam, Volksfestauszug oder ähnlichem.
Trotz allem freue ich mich, dass Friedberg diese schöne Straße hat und wünsche mir, dass viele Friedberger in der Ludwigstraße flanieren und so Leben in die Stadt bringen.

Bürgerreporter:in:

Christl Fischer aus Friedberg

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