An den Wochenenden sind die Notaufnahmen mit Alkoholvergifteten übervoll.
Vor nun einem Jahr zog der bisherige Augsburger Polizeichef Walter Böhm als berufsmäßiger Stadtrat und Referent für Ordnungswesen, Verkehrsüberwachung, Personenstandswesen, Sicherheit, Kriminalprävention, Veranstaltungen, Märkte, Verbraucherschutz, Gesundheit, Heimaufsicht, Brand- und Katastrophenschutz in die Augsburger Stadtregierung. Zum Thema Ordnung besuchter er den CSU Stammtisch in Friedberg. An seinem Grundsatz, den er in seiner 40-jährigen Polizeilaufbahn stets gepflegt habe, : "Wir sind für die Menschen da." werde sich nichts ändern, so Böhm Doch einfach machten es ihm die Augsburger nicht. Der auf Recht orientierte Böhm sieht dabei nicht nur die denkmalgeschützte Maximilianstraße, sonder ebenso die Theater- und Ludwigstraße und Nebenstraßen mit den dicht aufeinanderfolgenden Gastronomie. Zum Vergleich sind in München die Veranstaltungen in der ganzen Stadt verteilt. Es kann doch nicht sein, so Böhm, dass nur von 5 bis 6 Uhr, der sogenannten Putzstunde, etwas Ruhe einkehrt. Große Sorge bereitet dem Referenten die vielen Alkoholvergiftungen bei ganz jungen Leuten. Schon angetrunken, versorgt oftmals an den Tankstellen, kommen diese in die Lokale, konsumieren weiteren Alkohol, um.anschließend auf der Straße weiter zu trinken. Besonders gefährlich sieht er das Kübelsaufen an, wo keiner weiß wie viel er getrunken hat. Fazit: An den Wochenenden sind die Notaufnahmen mit Alkoholvergifteten übervoll.
Die Wirte sind durchaus bereit, Verantwortung für das Wohl der Gäste und der Anwohner zu übernehmen und dafür auch ihre Betriebskonzepte zu ändern“, bilanziert Ordnungsreferent Walter Böhm ein Informationsgespräch mit Innenstadt-Wirten. Rund 40 von 200Gastronomen waren seiner Einladung gefolgt, um sich über die Vorteile der gewünschten „Selbstverpflichtung der Gastronomie“ zu informieren. Mit Vertretern der Stadt und des Polizeipräsidiums diskutierten sie auch die Auswirkungen und die Umsetzung des „to-go-Verkaufs“. Am Ende des Informationsgesprächs hatten einige der Wirte die Selbstverpflichtungserklärung unterschrieben, die ein Zeichen setzt, das Wohl der Gäste und der Anwohner in Einklang zu bringen. Es ist ein Angebot an die Gastronomen, Verantwortung für ihre Gäste und die angrenzende Nachbarschaft zu übernehmen und bedeutet, mit einer bewussten Abgabe von alkoholischen Getränken den unerwünschten und auch gefährlichen Folgen eines leichtsinnigen Alkoholgenusses entgegen zu wirken“, so Böhm. Dazu gehört auch, dass Gastronomiebetriebe in der Innenstadt, die Speisen und Getränke auf die Straße verkaufen, künftig um 1 Uhr nachts schließen müssen.. Mit dem „to-go-Verbot“ ab 1 Uhr gestaltet sich der Feier-Aufenthalt im Freien weit weniger komfortabel und wird entsprechend unattraktiver. Ziel ist, die Party in den Lokalen zu belassen und damit lautstarke Diskussionen vor Schlafzimmerfenstern, menschliche Hinterlassenschaften und Verpackungsmüll ebenso zu vermeiden, wie die Wohnqualität der Anwohner nachhaltig zu verbessern.
Und genau das ist es: Die Hemmschwelle sinkt bzw. verschwindet. Das ist doch das Tolle. Frei sein von allen Zwängen und Widrigkeiten will doch jeder. Plötzlich haben Menschen Erfolg, weil sie sich nicht selbst ausbremsen. Wer dieses Gefühl nur durch den Gebrauch von Alkohol erlebt hat, ist eben benachteiligt, weil er die vielen anderen Wege zum Erfolg nicht kennt.
Wer den Alkohol unbedingt haben will, wird eine Vorratshaltung vor 1 Uhr anstreben. Erinnert mich stark an 23 Uhr in England. Du lieber Himmel .....