Zu Besuch in Friedberg: Der Augsburger Autor Arno Loeb
Schülerinnen und Schüler der Beruflichen Oberschule Friedberg stellen ihre Seminararbeiten vor.
Dem Augsburger Autor, Musiker und Medienkünstler Arno Loeb eilt wohl sein Ruf voraus, wenn Sabrina aus der Klasse BOS W13A zu ihrem Deutschlehrer Dr. Florian Sonneck sagt: „Der Loeb muss ja ein chilliger Typ sein...“, bevor Peter Garski, alias Arno Loeb, um 13:30 Uhr das Klassenzimmer im ersten Stock der Friedberger Schule betritt.
Peter Garski alias Arno Loeb, besuchte am 21. Januar das Fachseminar Deutsch (13. Klasse) der Beruflichen Oberschule Friedberg, dessen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich mit dem Thema „Literatur in und um Augsburg bzw. im Wittelsbacher Land. Eine Weiterentwicklung literarischer Vorlagen“ beschäftigt hatten.
Vier der elf Schüler hatten ein Buch von Peter Garski gewählt und es jeweils in ein Spiel umgesetzt.
Weitere literarische Vorlagen waren:
• „Die Blutföhre zu Friedberg. Eine Friedberger Sage“
• Manfred Böckl, „Agnes Bernauer. Hexe, Hure, Herzogin“
• Axel Schultz-Gora, Die Versuchung des Elias Holl“
• Günther Ogger, „Kauf dir einen Kaiser. Die Geschichte der Fugger“
• Matthias Klostermair (geb. 1736 in Kissing). Der bairische Hiasl
• Rebecca Abe, „Das Labyrinth der Fugger“
• Viktor Glass, „Trockeneis. Der 1. Augsburg-Krimi“
Peter Garski schreibt seit 2002 Regionalkrimis, wie „Der Perlachmord“, „Der Plärrer-Killer“, „Das Fuggerei-Phantom“, „Panik in der Puppenkiste“, „Die Kuhseekatastrophe“, „Afras Wunderbalsam“ oder den 2012 erschienen Fußball-Krimi „Rotgrünweiß macht heiß“. (http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Garski).
Eine Auswahl seiner Werke hatte Arno Loeb nun vor sich, meist als Brettspiele, bei dem Figuren weiterkommen müssen, indem entweder glücklich gewürfelt wird oder indem entsprechende Fragen richtig beantwortet werden, aber auch als 3-D-Spiel, für das der Perlachturm in ein maßstabsgetreues 1:10-Modell umgewandelt wurde. Eine Schülerin ging mit einem Rätsel-Spielbuch, bei dem der Leser entscheiden kann, wie es weitergehen soll, einen anderen Weg.
Loeb zeigte sich begeistert, dass die Garski-Krimis bei den Abiturienten auf so große Zustimmung gestoßen und so kreativ umgesetzt worden waren: „So etwas habe ich noch nie erlebt.“
Im Juni 2012 hatten die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Seminarfachs begonnen, wissenschaftliches Arbeiten zu lernen, am 14. Januar war der Abgabetermin einer 12 - 15-seitigen Arbeit, die bei eben diesem Seminar Deutsch um eine mediale Umsetzung erweitert worden war und von den Schülern für die Spiel-Entwicklung und den -Bau über 100 Stunden Zeiteinsatz erforderte, wie Ann-Kathrin, Klasse S13A, berichtet. „Gerade die schriftliche Ausarbeitung war mühsam, schließlich findet man jedes Mal beim Durchlesen neue Fehler“, so ihre Mitschülerin Saskia.
Die Staatliche Berufliche Oberschule Friedberg nimmt mit dem Seminarfach an einem seit 2010 laufenden und vom Kultusministerium initiierten Schulversuch „Seminarfach an der Fachoberschule und Berufsoberschule“ teil, mit dem erprobt wird, ob durch Einführung eines zweistündigen Seminarfachs in der 13. Klasse der Fachoberschule und Berufsoberschule die Hinführung zu wissenschaftsorientiertem Arbeiten intensiver und systematischer erfolgen kann, als das bisher allein im Rahmen der Seminarphase am Ende der 12. Jahrgangsstufe der Fall war.
Das Seminarfach gliedert sich in einen allgemeinen und einen themenbezogenen Teil. Der allgemeine Teil in der Blockphase am Ende der Jahrgangsstufe 12 dient der Einführung in wissenschaftspropädeutische Arbeitstechniken und umfasst mindestens 60 Stunden. Im themenbezogenen Teil in der Jahrgangsstufe 13 werden die erlernten Arbeitstechniken an einer konkreten Thematik angewandt; dieser zweite Teil und umfasst zwei Wochenstunden im ersten Schulhalbjahr.
Vor Beginn der Seminarphase, noch in der 12. Jahrgangsstufe informiert die Schule die Schülerinnen und Schüler über die angebotenen Rahmenthemen für die einzelnen Seminare, die Kriterien der Leistungsbewertung und die Erwartungen an die Seminararbeiten und ihre Präsentation. Die Schülerinnen und Schüler wählen aus den von der Schule angebotenen Rahmenthemen eines aus. Die Berufliche Oberschule Friedberg bietet für die rund 110 Schüler der 13. Klasse ein Dutzend Seminarfächer, von Deutsch, Englisch, Geschichte, aber auch Kooperationsfächer wie BWR/Sport an.
Durch das gemeinsame Arbeiten an einem Rahmenthema lernen die Schüler, komplexe Themengebiete zu strukturieren, sich dabei abzustimmen und die einzelnen Beiträge der Mitglieder der Seminargruppe zu einem sinnvollen Ganzen zusammenzuführen.
Hauptaugenmerk bei der Bewertung der Seminararbeiten liegt auf der Qualität der Recherechen, auf der Zitiertechnik, auf eigenständigem Formulieren und Abstrahieren.