Seelenbrote für die armen Seelen.
Seelenbrote für die armen Seelen.
Der heutige Mensch tut sich sehr schwer mit dem Tod. Er passt einfach nicht in seien Philosophie von Lebensfreude und Lebensgenuss. Er versucht deshalb, soweit es ihm gelingt, diesen zu ignorieren, ihn zu tabuisieren.
Das Sterben wird in das Krankenhaus, ins Altenheim verlegt.
Man hat Probleme mit dem Älterwerden.
Man vermeidet Gedanken an das eigene Ende.
Früher hatte man eine ganz andere Einstellung zum Sterben und stellte sich zeitlebens auf den Tod ein und betete um eine gute Sterbestunde. Besonders vertraute man sich den Sterbepatronen an, der Muttergottes, dem heiligen Josef, dem heiligen Christophorus und dem Erzengel Michael, an.
Im gläubigen vertrauen auf sie und auf die Kraft der Gebete hatte der Tod etwas von seinen Schrecken verloren.Man akzeptierte den Tod und war überzeugt, dass er das Tor zum ewigen Leben ist.
War jemand aus der familie gestorben, so war man ihm über den Tod hinaus verbunden und schloß in mehrmals täglich ins Gebet ein.
Besonders in der Allerseelenzeit war man in Gedanken bei allen verstorbenen in der Familie. Denn nach altem Volksglauben kehren die armen Seelen, also die Seelen der Toten, am Allerseelentag und der folgenden „Seelenwoche“ auch körperlich dorthin zurück, wo sie einst zu hause waren. Und damit sie auch ihre körperlichen Bedürfnissen befriedigen konnten, stellte man ihnen Seelenbrote auf.
In manchen Gegenden brachte man sogar zum Grab einen Laib Brot und hängte eine Seelenbreze auf das Grabkreuz.
Ich finde diesen altenBrauch recht schön, er hat irgend was tröstliches.
Gruss, Gisela