„Schmuck ist eine der ältesten Sprachen der Welt“
„Mit einem Wort: Es gibt keinen andern Weg, den sinnlichen Menschen vernünftig zu machen, als daß man denselben zuvor ästhetisch macht“, schreibt Friedrich Schiller in seinem 23. Brief „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“.
Die Frage, ob Kunst eine erzieherische Funktion hat, beantwortet auch Uta Werner-Dick eindeutig. „Ich bin davon überzeugt, dass Kunst etwas bewirken kann“, sagt die Augsburger Goldschmiedemeisterin. Wer Uta Werner-Dick aufmerksam zuhört, merkt schnell, dass ihre Kunst- und Kulturbegeisterung echt ist. Mit Verve spricht die Goldschmiedin über Punzen, Perlen und Colliers. Ihre Arbeit wählte sie nicht aus Gründen des Broterwerbs, sondern aus Berufung. Nur Tänzerin oder Malerin wäre als ernsthafte berufliche Alternative in Frage gekommen. Da sich die kreativen Elemente aber auch in der Goldschmiedekunst wiederfinden, sei sie mit ihrer Berufswahl zufrieden. Seinerzeit fast noch eine Exotin in einer Männerdomäne, startete sie 1967 ihre berufliche Karriere in München. Im Zeitraffer bilanziert die Landesinnungsmeisterin der bayerischen Gold- und Silberschmiede die wichtigsten Stationen: „Damals war es sehr schwierig, als Mädchen eine Lehrstelle zu bekommen. Ich hatte das Glück, bei einem ganz jungen Goldschmied zu lernen. Er kam frisch von der Kunstakademie und behielt mich nach der Probezeit. Danach arbeitete ich als Gesellin und Filialleiterin, bis ich an der damaligen Kunstschule in München noch vier Semester studierte und meine Meisterprüfung ablegte. Nebenbei arbeitete ich als freischaffende Künstlerin und hatte mein eigenes Atelier.“
myheimat-Team:Joachim Meyer aus Friedberg |
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