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Musikalischer Besuch aus Friedbergs Partnerstadt Chippenham

Die „Friedberger Zeit“ ist immer ein beliebtes Ziel für Besucher aus Nah und Fern. Auch Delegationen aus den verschiedenen Partnerstädten stellen sich ein und beteiligen sich oft selbst an der Gestaltung des Altstadtfestes.Heuer gab es in dieser Hinsicht eine Premiere, denn das Chippenham – Partnerschaftskomitee hatte neben den regelmäßig teilnehmenden „Twinners“, den Freunden aus der Partnerstadt, erstmals eine Musik- und Tanzgruppe eingeladen, die Chippenham Town Morris Men.

Diese nur aus Männern bestehende 11-köpfige Gruppe pflegt den Morris Dance (deutsch: Moriskentanz), einen lebhaften, mitreißenden Volkstanz mit jahrhundertelanger Tradition. Die Morris Men traten zweimal im Schloßhof auf und unterhielten dort jeweils mehrere Hundert Zuhörer. Ihre eingängigen Rhythmen und ihre Spielfreude übertrugen sich unmittelbar auf das Publikum, so dass im Grunde niemand einfach ruhig sitzen bleiben konnte. Vielmehr beginnt man unwillkürlich, den Takt mitzuklatschen oder zumindest mit dem Fuß zu wippen.

Der Moriskentanz hat seine Ursprünge im 15. Jahrhundert. Was zunächst als höfische Unterhaltung begann, wandelte sich bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts zu einem Volkstanz, der aus rhythmischen Schrittfolgen und verschiedenen klassischen oder auch individuell abgeänderten Tanzfiguren besteht. Die Tänzer tragen Schellenringe an den Waden und setzen beim Tanz diverse Hilfsmittel ein wie Stäbe, die gegeneinander geschlagen, und weiße Tücher, die mit den Händen geschwungen werden. Eine Tanzgruppe, im englischen side genannt, besteht meist aus 6 Personen. Die Musiker spielen Akkordeon, Dudelsack (bagpipes) und die traditionelle Flöte. Zu manchen sides gehört ein Narr, der pantomimisch mit dem Publikum kommuniziert oder auch Leute nonverbal direkt anspricht, sie verspottet und dergleichen. Dies kam in Friedberg ansatzweise zum Ausdruck.

Für die Friedberger Zuschauerinnen und Zuschauer sehr hilfreich war, dass der squire (das ist der Vormann oder Sprecher) der Gruppe die einzelnen Tänze in fließendem Deutsch erklären konnte. Neben den beiden regulären Auftritten im offiziellen Programm mischten sich die englischen Musiker während des Altstadtfestes mehrfach spontan unter das Volk und spielten auf, ein deutlicher Hinweis darauf, dass sie sich bei uns ausgesprochen wohl gefühlt haben. Auch die herzliche Gastfreundschaft der heimischen Gastgeber, bei denen die englischen „Twinners“ und Künstler privat gewohnt haben, wurde sehr gelobt. Das lässt auf eine baldige Wiederholung des Besuchs hoffen – spätestens in drei Jahren während des nächsten Altstadtfestes.

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