Museum Friedberg: Botschaft an die Zukunft - Kinder entdecken die Römerzeit
Erwartungsvoll sind die Blicke der Kinder, die sich an diesem Freitagnachmittag zum Kinderprogramm im Museum im Friedberger Wittelsbacher Schloss um Mariella Hosp versammeln. Die Studentin für Museumspädagoik will heute zusammen mit den anwesenden Kindern eine Botschaft an die Zukunft gestalten und erarbeiten.
Das Abenteuer beginnt für die Kleinen im ersten Museumsraum. Vor einem Riesenposter, welches die Ausgrabungsarbeiten der Archäologen im Friedberger Süden zeigt, sind auch die Grab-Werkzeuge aufgestellt, mit denen die Geschichtsforscher arbeiten. Äußerst geschickt versteht es Mariella Hosp, das Interesse der Jungs und Mädels am frühgeschichtlichen Ambiente zu wecken. Lange braucht es nicht und die Kinder beginnen selbst, Fragen zu stellen und mit einer erfrischenden Kreativität einzutauchen in die Welt der Geschichte. "Das Maßband brauchen die, um auszumessen, wie weit sie graben müssen", stellt ein Junge fachgerecht fest und ein Mädchen meint, dass "in die Grube schon sehr viel reinpasst". Museumskustos Hans Beil lässt die Kinder am Lehm schnuppern und fühlen um den Eindruck der Grabungsarbeiten zu verstärken. "Hm, riecht aber etwas komisch", ist die naserümpfende Aussage eines Jungen.
Die nächste Szene der Ausstellung zeigt das Begräbnis eines kleinen Mädchens. Vor der plastischen Zeichnung steht eine Vitrine mit Fundstücken aus der Frühgeschichte. Mariella Hosp stellt Fragen, freut sich über die regen Antworten und die ganze Gemeinschaft ist richtig gefangen vom Abenteuer Römerzeit. Im Anschluss an die Museumsexkursion wollen die Kleinen mit den gewonnenen Eindrücken selbst Botschaften an die Zukunft erarbeiten. Sie wollen Zeichen setzen, welche die Archäologen der Zukunft finden und deuten sollen, so wie es heute mit den Funden aus der Römerzeit ist. In kleine Tongefäße meißeln und ritzen die Kinder geheime Botschaften. Vom aktuellen Datum bis hin zu bildhaften Eindrücken aus dem gerade Gesehenen - alles wird in die Tongefäße geritzt. Gemeinsam mit ihren Eltern werden die Kinder diese Gegenstände gut vergraben, damit "bei Ausgrabungen im Jahr 3000 jeder sehen kann, dass hier jemand gelebt hat".
Zum Abschluss des Nachmittags gestalten die Kinder mit Prägewerkzeugen einen kupfernen Anhänger, der an einer zeitgemäßen Schnur sofort stolz um den Hals gehängt wird. Zeit und Raum sind schon längst Nebensache geworden für die Kleinen Geschichtsforscher. Mit Leichtigkeit und ausgezeichneter Führungsqualität hat Mariella Hosp viel Neues und Aufregendes vermitteln können über unsere frühe Geschichte am Friedberger Lechrain. Mit ihren Werkstücken macht die kleine Truppe sich auf, zurück in die Gegenwart, um an geheimen Stellen ihre "Botschaften an die Zukunft" zu vergraben.
Weitere Informationen:
Ausgegraben - Archäologie am Friedberger Lechrain
Sonderausstellung im Museum im Friedberger Wittelsbacher Schloss
Ausgegraben - Archäologie am Friedberger Lechrain
Sonderausstellung im Friedberger Museum
29. März bis 30. September 2012
Öffnungszeiten:
Di mit Fr 14-18 Uhr
Sa, So, Feiertags 11-17 Uhr
Mo und Karfreitag geschlossen
Leihgeber der Ausstellung:
Römisches Museum, Kunstsammlungen und Museen Augsburg
Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Vor- und Frühgeschichte
Archäologische Staatssammlung München
Germanisches Nationalmuseum Nürnberg
Fürstlich Hohenzollernsche Sammlungen Sigmaringen
Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege Thierhaupten u.a.
In Kooperation mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
Mit freundlicher Unterstützung der Stadtsparkasse Augsburg, Federal-Mogul, Heimatverein Friedberg e.V., Rotary Club Friedberg und der Bayerischen Regiobahn GmbH
Bürgerreporter:in:Franz Scherer aus Friedberg | |
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