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Krone und Integration am Heimatkundlichen Stammtisch

  • Begrüßung durch die Vorsitzende Regine Nägele
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Beim heimatkundlichen Stammtisch des Friedberger Heimatvereins sprach diesmal der hoch qualifizierte Geschichtsprofessor Wolfgang Wüst zur staatstragenden Rolle des Hauses Wittelsbach im „neuen“ Bayern. Begrüßt wurden die Anwesenden von der Vorsitzenden Regine Nägele, die schon etwas Spannung aufbaute bevor es dann begann.
Dynastie und Einheit war nötig um die Probleme des neuen und alten Bayern zu kitten.
In der Königsproklamation heißt es damals, wird Bayern seinen alten Glanz und seine vorige Höhe wieder zurückerhalten. Was Fragen aufwarf, ob Bayern schon einmal Königreich war.
Wüst will mit diesem Satz auf das 6. bis 8. Jahrhundert hinweisen, als Bayern in der agilolfingischer Zeit ein Königreich war und die Wittelsbacher als direkten Nachfolger jener Herrscher auftraten. Also gehören die Wittelsbacher zum bayerischen Uradel mit Grafen und Kurfürsten. Die Königswürde 1806 kam trotzdem überraschend und der Herzog von Zweibrücken wurde König Maximilian I. von Bayern. Diese Krone war Garant für die Einheit. Der Geist der Zeit wirkte wie ein Wirbelwind. Vor aller Augen erwuchs nun ein neuer kraftgeladener bayerischer Staat, der sich nach allen Seiten verstraffte.
Bayern ist auch um das Schicksal der kleineren Fürstentümer in Franken und Schwaben und um die Illergrenze gegen Württemberg bemüht. Und tatsächlich erhält Bayern neue Grenzen und die Fürstentümer Augsburg, Bamberg und Würzburg, dazu Teile von Eichstätten, Passau und Salzburg sowie Reichsstädte und Reichsabteien überschrieben. Franken und Schwaben sind damit Teil von Bayern. Jetzt soll man das fränkische Widerstreben nicht überbetonen, denn auch in Passau und Salzburg war man habsburgisch gesinnt.
Die bayerische Post der Thurn und Taxis wurde für eine allerdings gute Abfindung verstaatlicht. Bisher hatte der Fürst von Thurn und Taxis.
Auch die Rautenanzahl im Wappen hat sich verdoppelt.
1818 konnte endlich die Verfassung verkündet werden und mochte diese auch noch Schönheitsfehler haben, so war es damals doch ein Fortschritt zum Besseren. Kein Land in Europa wo freier gesprochen, geschrieben, offener gehandelt wurde als in Bayern.
Fortschrittlich zeigte sich der Kronprinz und späterer König Ludwig I. Er wollte wirklich König sein, kein Unterschreiber. In Bayern regierten darum nicht die Minister sondern der König. Sein Königreich war keineswegs mehr bäuerlich wie das alte Kurfürstentum. Stamm und Staat waren nun zweierlei Dinge. Wenn in Altbayern und Schwaben die bäuerlichen Verhältnisse sich ziemlich gleichkamen, herrschte in Franken der Klein und Zwergbesitz vor.
Seine Lieblingsidee war die Wiederherstellung der bayerischen Klöster, anknüpfen am Alten und die Brücken wieder aufbauen, die zurückführten zu den Anfängen bayerischen Lebens. Deshalb wurden Historische Vereine wieder gegründet.
König Ludwig II. der schon 18jährig auf den Thron saß, setzte schon damals auf Technik. Doch nicht nur technisch modern wollte sich Ludwig zeigen, sondern auch kulturell und feudal. Darum ließ er den Hofzug von seinem Vater in sechs Jahren zu einem Prunkzug umbauen und erweitern. Damit unternahm er seine berühmte Frankenreise. In späteren Jahren reiste Ludwig mehrfach inkognito. Da sein Hofzug hierfür zu auffällig war, benutzte er zunächst Wagen, die „dem allgemeinen Verkehr dienten“.
Mit Prinzregent Luitpold wird die Bürokratie immer wichtiger und die Monarchie verlor immer mehr.

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  • Geschichtsprofessor Wolfgang Wüst
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  • Die bayerische Post der Thurn und Taxis wurde für eine allerdings gute Abfindung verstaatlicht.
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