Kissinger Starkbierfest 2023
Krampfadergeschwader, Barnabas und Peccator - Kissing ist wieder in der Spur

Zu kräftigen Schlucken vom süffigen „Peccator“-Starkbier aus der Brauerei Kühbach feierte die Nachbargemeinde Kissing seit 2019 wieder ihr legendäres Starkbierfest.
Im Bild v.l.: Hinten: Kathrin Freund, Hiasl-Maronette, Werner Freund, Dr. Klaus Metzger, Reinhard Gürtner,  Umberto Freiherr von Beck-Peccoz, Alfredo Quintero, Amédée von Beck-Peccoz,
Unten: Franz-Xaver Sedlmeyr, Barbara Kurz, Silvia Rinderhagen, Manfred Losinger
 | Foto: FSeventfoto
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  • Zu kräftigen Schlucken vom süffigen „Peccator“-Starkbier aus der Brauerei Kühbach feierte die Nachbargemeinde Kissing seit 2019 wieder ihr legendäres Starkbierfest.
    Im Bild v.l.: Hinten: Kathrin Freund, Hiasl-Maronette, Werner Freund, Dr. Klaus Metzger, Reinhard Gürtner, Umberto Freiherr von Beck-Peccoz, Alfredo Quintero, Amédée von Beck-Peccoz,
    Unten: Franz-Xaver Sedlmeyr, Barbara Kurz, Silvia Rinderhagen, Manfred Losinger
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  • hochgeladen von Franz Scherer

Zünftige Blasmusik von den „Högl Buam:innen“, heiteres Satire-Kabaret vom „Krampfadergeschwader“ und Bruder Barnabas’ listige Revision und Aussichten auf die Zustände in der Gemeinde, dem Landkreis, im Bayernland und der globalen Politik. Zu kräftigen Schlucken vom süffigen „Peccator“-Starkbier aus der Brauerei Kühbach feierte die Nachbargemeinde Kissing seit 2019 wieder ihr legendäres Starkbierfest.

Der Historische Förderverein „Bayerischer Hiasl“ Kissing e.V. hatte zum Starkbieranstich 2023 in den Pfarrsaal der Kirche St. Bernhard eingeladen. Im voll besetzten Saal war überwiegend die Freude zu bemerken „dass nach jetzt drei Jahren Ausfall“ die Tradition wieder Einzug gehalten hat in die Gemeinde Kissing. Die Vereinsvorsitzende Kathrin Freund begrüßte zusammen mit ihrem Gatten Werner und der Marionette des Bayerischen Hiasl das Publikum. Das Ehepaar Freund ist weit über Kissings Grenzen hinaus bekannt durch ihre Aufführungen in „Der Hiasl und sei Bua“.

Brauerei-Chef Umberto Freiherr von Beck-Peccoz referierte in seiner Ansprache über die Geschichte der Starkbierzeit. In den Tagen der christlichen Fastenzeit galt neben dem Brot das Brauen von starken Bieren als legaler Ersatz zum Verzicht auf feste Nahrungsmittel. Aichach-Friedbergs Landrat Dr. Klaus Metzger brachte bei seiner Begrüßungsrede die Freude zum Ausdruck, dass dieses Fest nach den Ausfalljahren wieder stattfindet. „Gute Laune, gutes Essen und eine gute Stimmung“, so Dr. Klaus Metzger, „erleichtern das Warten auf die Fastenpredigt vom Bruder Barnabas.“ Kissings Bürgermeister Reinhard Gürtner hatte zum ersten Mal in seiner Amtszeit die Schirmherrschaft übernommen. Die Freude und die Spannung „auf sein erstes „Derblecken“ durch den Bruder Barnabas erwarte er in der Hoffnung auf halbwegs schonende Erstbehandlung.

Die Kissinger Straßen- und Wegverhältnisse seien für Menschen mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit ein riesiges Problem schimpften Barbara Kurz und Christa Thiele in ihrer Aufführung als Kissinger „Krampfadergeschwader“. Die Beurteilung der Zustände für gehbehinderte Menschen kann „Amalie“ Barbara Kurz als Rollstuhlfahrerin bestimmt „besser beurteilen, als dies ein Senioren-Beauftragter mit zwei gesunden Haxen vermag“. Einen „Schrittzähler zur Dokumentation der gesundheitlichen Fitness“ habe „Anastasia“ Christa Thiele geschenkt bekommen. „Dann bräuchte ich einen Umdrehungszähler“, konterte Amalie. Beide verabschiedeten sich nach ihrer gekonnten Aufführung. Sie wurden vom anwesenden Publikum mit großem Applaus belohnt.

Der Höhepunkt des Abends begann mit dem Einzug des Fastenpredigers „Barnabas“ alias Günther Herrmann durch die Menge des Publikums. Von allen anwesenden aus der Politprominenz mit Spannung erwartet, breitete Bruder Barnabass seine heiter bis tiefsinnigen Gedanken aus.
Politik und Zeitgeschehen in der Gemeinde, im Landkreis, in Bayern und der Welt – für viele gravierende Vorfälle gab es kleine, stets gut gemeinte aber durchaus wirkungsvoll artikulierte Seitenhiebe vom Fastenprediger. Die „stark pigmentiert  überzogene Eiweißmasse mit Migrationshintergrund“ und manche parteipolitischen Quereleien zwischen den Fraktionen im Kissinger Stadtrat nahm Barnabas auf’s retorische Korn. Er brachte seine Angst vor dem weiteren Verhalten vom „machtbesessenen russischen Staatschef“ zum Ausdruck und wünschte sich sehnlichst ein baldiges Ende der „Verunstaltung der deutschen Sprache durch das ganze „Gegendere“. Angetan zeigte sich Barnabas von der „manchmal unfassbaren Intelligenz unserer Außenministerin Annalena B.“ Putin müsse sich um 360 Grad ändern oder über Länder, welche hunderttausende Kilometer entfernt wären, machte Barnabas sich seine Gedanken über die retorischen Ausfälle der Ministerin.

Wie gesagt, es geht alles seine Gänge im Kissinger Land und die Erde dreht sich weiter. Ein kleines aber wirkungsvolles Zitat des Schriftstellers Stefan Zweig zum Ende seiner Predigt sollte in jeder Beziehung ein Ansporn zum Nachdenken sein: „Wer seine Wurzeln nicht kennt, kennt keinen Halt.“

Bürgerreporter:in:

Franz Scherer aus Friedberg

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