Friedberger Städtepartnerschaften
Friedbergs sechste „Partnerstadt“ ist Zafi im Westafrikanischen Togo
Mit zwei Gegenstimmen hat der Stadtrat Friedberg/Bayern einer sechsten Städtepartnerschaft mit Zafi in der Region Maritime im Westafrikanischen Togo zugestimmt. Der Schwerpunkt der Partnerschaft richtet seinen Fokus auf die Bildung der Kinder und der Erwachsenen. Friedbergs Erster Bürgermeister Roland Eichmann, Friedbergs Pastoralreferent Vincent Semenou und Stephanie Posch vom Friedberger Bürgermeisterreferat besuchten Anfang des Jahren den Partnerort. Im Friedberger Divano referierten Eichman und Semenou über Eindrücke von ihrem Besuch in Zafi.
Vincent Semenou setzt sich bereits mit der Gründung des Vereins Yayra e.V. für die Verbesserung der Bildungssituation in seinem Heimatort Zafi ein. Im Friedberger Begegnungszentrum Divano eröffnete eine bunt zusammen gestellte Trommlergruppe den Abend im Sinne der afrikanischen Verständigung. „Zur Begrüßung wird in Togo immer getrommelt“, so Vincent Semenou. Eichmann und Semenou, bekleidet in traditionellem, afrikanischem Outfit berichteten den zahlreichen Besuchern in einem medialen Vortrag von ihren Eindrücken und Erlebnissen in Zafi.
Zafi mit seinen 22.000 Einwohner:innen lebt von der Landwirtschaft. Es gibt Supermärkte – der direkte Einkauf am Straßenrand ist jedoch günstiger. Die Trockenzeit ist im westafrikanischen Togo sehr ausgeprägt. Seit mehr als sechs Monaten habe es nicht mehr geregnet, berichten Eichmann und Semenou. Das Klima ist tropisch und feucht-heiß. „30 Grad fühlen sich stets um 10 Grad höher an“, so Eichmann. Die Amtssprache in Zafi ist Französisch; es werden aber in Togo über 40 verschiedene Sprachen gesprochen. Die Friedberger Delegation besuchten die Bürgermeisterin und den Präfekten, sie besichtigten die während der deutschen Kolonialzeit gebaute, neogotischen Kirche und die Residenz, welche für den ehemaligen deutschen Politiker Franz Josef Strauß gebaut wurde.
„Von den Deutschen haben wir das Schapsbrennen gelernt“, lacht Vincent Semenou und erklärt den Divano-Besuchern die Herstellung des „Arrak“, der aus Palmwein gewonnenen Spirituose. Palmen sind als Wirtschaftsfaktor gleichwohl wichtig aber auch teuer im Anbau. Aus den Palmnüssen/ Früchten werden zwei Sorten Palmöl gewonnen. Der Rest der Palme wird zum Feuermachen verwendet. „Die Palme wird also komplett verarbeitet“, so Semenou. Hühner, Ziegen und „kleine Nager“ werden in der Landwirtschaft gezüchtet. Daraus ergibt sich ein Handel mit Eiern, Dung und Hühnerfleisch. Ananas werden ebenfalls angebaut; der Reifeprozess ist mit 18 Monaten sehr langwierig. Außerdem wird mit Papaya, Maniok, Limetten, Yamswurzel und Hibiskus (Tee) gehandelt.
Jedes Haus habe eine Zisterne, welche aber durch die extreme Witterung innerhalb von zwei Jahren verfallen. Deshalb brauche Zafi dringend wichtige Informationen zu Wasser, sowie Land- und Forstwirtschaft. Ein großer Schwerpunkt der Partnerschaft wird auf der Verbesserung der Bildung für Kinder mit Kindergärten und Schulen liegen. Derzeit umfassen Schulklassen mitunter 107 Schüler:innen mit 11 verschiedenen Religionen.
Informationen:
Partnerort Zafi – Webseiten vom Yayra.net