Friedberger Blechbläser zu Gast in Gilching
Unter dem Motto „Sax meets Brass“ gab das Blechbläserquintett „Men in Blech“ am 28.04.2007 ein Gastspiel in der Aula des Gymnasiums Gilching. Im Wechsel mit dem befreundeten Saxophonquartett des akademischen Blasorchesters München wurden die musikalischen Epochen ausschnittsweise duchschritten und dabei immer wieder der Vergleich zwischen Holz- und Blechbläserensemble gezogen.
Die „Men in Blech“ eröffneten den Abend fast martialisch mit einer Rarität, dem „Aufzug des Augsburger Trompeterautomaten von 1582“. Dieses Renaissancestück ist das älteste nachgewiesene Werk für Blechbläser und wurde durch einen glücklichen Zufall in einer Spieluhr aus der Fuggerstadt überliefert. Doch bei der bekannten Air aus Johann Sebastian Bachs dritter Orchestersuite wusste das Ensemble auch durch zarte Melodiebehandlung und weiches Klangbild zu beeindrucken, bevor beim „Valse Scherzo“ die Achtelketten durch den Saal perlten. Das ABO-Sax-Quartett hatte sich im ersten Teil ganz der tänzerischen Musik gewidmet und versetzte das Publikum mit fein austarierten Tanzfolgen nach England und Ungarn. Ein gutes Gespür für Originalliteratur bewiesen die vier Saxophonisten bei „A study in contrasts“ von Sammy Nestico, der die Klangmöglichkeiten der Instrumente großartig ausnutzte. Nach der Pause begaben sich die neun Musiker dann programmatisch zunächst nach Südamerika, von wo das ABO-Sax-Quartett eine kurzweilige Suite und die „Men in Blech“ einen feurigenTango präsentierten. Daraufhin wurde einem der größten amerikanischen Komponisten überhaupt gefrönt: George Gershwin. In perfekt abgestimmten Werken verbanden die beiden Ensembles einerseits Melodien aus „Porgy and Bess“ und andererseits bekannte Songs des Genies. Als die „Men in Blech“ dann mit der fetzigen Nummer „Tuxedo Junction“ aus der Big Band-Ära inklusive improvisierter Soli den musikalischen Parallelschwung beendeten, war das Publikum restlos begeistert und entließ die Protagonisten erst nach der dritten Zugabe. Hier bewiesen die Bläser Teamfähigkeit und boten zum Abschluss eines unterhaltsamen Abends ein mit „Perfifidia“ ein gemeinsames Arrangement dar. Darin gipfelte die ungeheure Spielfreude, mit der das ganze Konzert über musiziert wurde, und die auch auf die Zuhörer übersprang.
Weitere Informationen unter www.blechmaenner.de
Bürgerreporter:in:Andreas Bolleininger aus Friedberg |
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