Friedberg an einem Tisch: Beim ökumenischen Freiluftgottesdienst konnten sich Freunde von Freunden treffen
Unter dem Motto „Freunde von Freunde treffen“ luden die Evangelische Kirchengemeinde und die Pfarrei St. Jakob zu einem ökumenischen Gottesdienst unter freiem Himmel ein. Bei sommerlichen Temperaturen konnte die gefragte Veranstaltung endlich einmal dort stattfinden, wo sie geplant war: auf dem Friedberger Marienplatz.
Pfarrer Volker Nickel und Pater Markus Hau hatten Friedberger Vereine und Institutionen zu „Friedberg an einem Tisch“ eingeladen, viele der insgesamt 160 Besucher kamen zudem spontan zu dem gefragten Gottesdienst. Sie fanden ihre Plätze an halbkreisförmig um das Kreuz aufgebauten Biertischen, die liebevoll dekoriert und für das Agapemahl mit Wasser, Brot, Öl, Salz und Äpfeln gedeckt waren. Besonders spannend war dabei die Sitzordnung, über die das Los entschied. Was für so manchen Besucher zunächst irritierend war, hatten die beiden Pfarrer durchaus beabsichtigt. Denn auf diesem Weg sollten die Gäste während des Gottesdienstes im Gespräch Anknüpfpunkte finden und Verbindendes entdecken. Pater Markus Hau erklärte das „Kleine Welt“-Phänomen, nach dem jeder jeden über etwa sechs Beziehungen kenne. „Das ist etwas Positives, Wunderbares – wir sind untereinander verbunden.“ Ein Freundesnetz, das mit Jesus über die Welt gezogen wird und Freunde von Freunde zu treffen sei hochwichtig in einer Zeit, die eher isoliert.
Dass dies in Friedberg ganz ohne Facebook während eines Freiluftgottesdienstes möglich ist, bewiesen die angeregten Gespräche an den Tischen, die sich in kürzester Zeit entwickelten. Aus den Gemeinsamkeiten, die die Gäste herausfanden, wurden spontan Fürbitten formuliert. Sie bezogen sich beispielsweise darauf, verschiedene Kirchen, Gemeinden und Religionen nicht als Gegeneinander, sondern als Miteinander zu verstehen. Für die musikalische Gestaltung sorgte der Gospelchor Colours der Evangelischen Kirchengemeinde, unterstützt von Mitgliedern des katholischen Kirchenchors. Auch hier funktioniert die Ökumene bestens.
„Friedberg an einem Tisch“ kam bei den Besuchern auch heuer sehr gut an. Sie schätzten die entspannte Atmosphäre und die gute Stimmung. So wie Paul Pöller. Er hat die Veranstaltung schon mehrmals besucht, weil ihm die Ökumene sehr am Herzen liegt, die „in Friedberg an der Basis ganz hervorragend funktioniert.“