Dürfen wir Sie zu einem Löffel Suppe einladen

Die Geschichte des Löffels
Schon in der Jungsteinzeit kannte man den Löffel als Eß- und Schöpfgerät. Es war ein Gebrauchsgegenstand zum „laffen“, oder eben schlürfen und war damals ein an einem Ende ausgehöhlter Holzspan. Jahrhundertelang blieb das Holz Hauptmaterial zum Herstellen von Löffeln. Höchst selten wurde er auch aus Eisen oder Silber ersetzt. Handwerklich wurden die Holzlöffel oft mit Schnitzereien reich verziert. Gerne wurden Inschriften wie z. B. „Drinc und iss“ Gott nit vergis“ oder löffle aus was Dir bekömmt“ usw. darauf geschnitzt.
Im 14. Jahrhundert liebte man Süßigkeiten aus dem Orient, die man graziös mit dem Bonbonlöffel zum Munde führte. Diese Bonbonlöffel waren aus edelsten Metall und oft mit Perlen, Rubinen und Saphiren besetzt. Am Stiel sah man Wappen, Satyrköpfe und Tierfiguren.
Die mittelalterlichen Löffel hatten kreisrunde Laffe und nur einen kurzen etwa sechs bis acht Zentimeter langen Stiel. Erst die Hofdamen führten schließlich den langen Löffelstiel ein, um die Krausen und Jabots von herabtropfenden Speisen zu verschonen.
In der zweiten Hälfte des 1.Jahrhuderts war der Löffel eirund und erst im 18. Jahrhundert trat der abgeplattete Stiel auf. Es gab nun Löffel aus Horn, Zinn, Holz später aus Silber, Gold und Schildplatt und durften im gehobenen Haushalt nicht fehlen. Noch im 18. Jahrhundert sah man Hausfrauen die ihren hölzernen reich geschnitzten Löffel an einer hölzernen Kette am Gürtel trug. Dann in der Mitte des 18- Jahrhunderts war der Höhepunkt in der Geschichte des Löffels erreicht und wurde fortan als reiner Gebrauchsgegenstand und nicht mehr als Ziergegenstand und Luxusgerät gesehen und genutzt.
Die, noch zu unseren Eltern und Großeltern Zeit so gebräuchliche Redensart: Dürfen wir Sie zu einem Löffel Suppe einladen“, stammt aus dem 18. Jahrhundert, als es noch Sitte war, seinen eigenes Essbesteck zu einer Einladung mitzubringen. Für diese Mitbringlöffel gab es Lederbehälter und – notgedrungen – die ersten Klapplöffel, wie sie später auch die Soldaten in den Krieg mitgegeben wurden.

Bürgerreporter:in:

Christl Fischer aus Friedberg

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