Der Heimatverein wollte Nussbäume in der Nussallee neu anpflanzen
Nach der Abholzung der maroden Nussbäume in der Nussallee im Januar 1930 beschloss der Stadtrat gleich am 19. Februar 1930 die Anpflanzung von Birken noch im Frühjahr des gleichen Jahres vorzunehmen. Er folgte der Empfehlung von Sachverständigen, die vor einer Anpflanzung der abgeholzten Nussallee mit jungen Walnussbäumen warnten, da der sandige Boden durch die alten Bäume zu stark ausgesaugt worden sei. Junge neugepflanzte Nussbäume müssten demnach verkümmern.
Birken von Ketzer in Rinnenthal
Der Stadtrat entschied sich nun für eine ausländische Birkenart, der neben schnellem Wachstum große Formenschönheit nachgesagt wurde. Gute Beispiele gab es genügend. Birkenalleen waren bereits in Augsburg angelegt worden. Auch am Ammersee und in Donauwörth existierten besonders reizvolle Birkenalleen. Da von hiesigen Gärtnern in Friedberg keine Angebot vorlag, wurde Herrn Ketzer in Rinnenthal im März 1930 der Auftrag erteilt, 81 Birken, zwei Linden und drei Lärchen zu liefern und diese einzusetzen. Natürlich hatte es Bestrebungen gegeben, die Nussallee wieder mit Nussbäumen zu bepflanzen.
Für Generationen ein Wahrzeichen der Stadt
Vor allem der historische Verein (nach 1949 Heimatverein) in Friedberg setzte sich dafür ein. Fast prophetisch klingen die Worte, die das Vorstandsmitglied Schuck in einem Brief Anfang des Jahres 1930 an den Magistrat über die Nussallee schrieb: „Sie war durch Generationen ein Wahrzeichen der Stadt und wird auch ihren Namen weiterführen, wenn auch eine andere Baumgattung gepflanzt würde, vielleicht später ein unverständlicher Widerspruch.“
In der Tat. Auch heute noch heißt die vorwiegend mit Birken gesäumte Allee immer noch Nussallee. Und so wird es wahrscheinlich immer bleiben.
Bürgerreporter:in:Regine Nägele aus Friedberg |
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