"Der Betrieb in der Stoffstube boomt bereits": Ein Interview mit Kulturabteilungsleiter Frank Büschel

Büschel: "Wir werden ein modernes Museum im Südflügel erhalten" | Foto: Stadt Friedberg
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myheimat: Herr Büschel, das Friedberg-Open-Air mit dem „Fete de la Musique“ im Juni war ein großer Erfolg. Dürfen wir uns auf eine Fortsetzung freuen?

Frank Büschel: Die Idee unseres Bürgermeisters, am weltweiten Tag des „Fete de la Musique“ teilzunehmen, hat Anklang gefunden und so richtig eingeschlagen. In Kombination mit dem Töpfermarkt-Wochenende hat das Open Air dafür gesorgt, dass die Innenstadt bei 20 Musikauftritten so richtig pulsiert hat. Als offizieller Vertragspartner des „Fete de la Musique“ sind wir auch im Jahr 2016 terminlich an den 21. Juni gebunden. Dieses Datum fällt auf einen Dienstag. Aber warum sollten wir nicht auch unter der Woche „die Hütte“ voll bekommen? Wir probieren das auf jeden Fall.

myheimat: Ein paar Wochen später, im Juli, ist Friedberg dann wieder im „Ausnahmezustand“ – die Vorbereitung auf das Altstadtfest laufen vermutlich auf Hochtouren?

Frank Büschel: In der Tat wirft die „Friedberger Zeit“ ihre Schatten voraus. Unzählige Gespräche, Vereinbarungen und Programmplanungen sind am Laufen. Der Betrieb in der „Stoffstube“ boomt bereits. Es freut uns, dass der Andrang auf Stoffe und Schnitte für die historische Gewandung vieler Friedberger ungebremst hoch ist. Immerhin steht ein Jubiläum an: Bereits zum zehnten Mal feiern wir unser größtes und beliebtes Fest in Friedberg. Wir haben uns dazu besondere Höhepunkte einfallen lassen. Neben der Präsentation zusätzlicher alter Handwerkskünste planen wir zum Beispiel ein Konzert mit barockem Feuerwerk und die Aufführung eines besonderen Uhrenspektakels auf einer neuen Bühne. Die Musik von Friedberger Künstler- und Bürgergruppen wird erstmals auf einem Jubiläumstonträger für die Nachwelt festgehalten. Eine große Foto- und Video-Jubiläumsausstellung macht ab Anfang Juni Appetit auf unsere „Friedberger Zeit“.

myheimat: Auch die Entwicklung eins Kulturentwicklungsplanes wird Sie im anstehenden Jahr beschäftigen. Diese Aufgabe hat der Kultur- und Sportausschuss beschlossen. Kann man Kultur eigentlich planen?

Frank Büschel: Im engeren Sinne natürlich nicht – und es ist auch gut so, dass hier generell das „Spiel der Kräfte“ wirkt. Darum verwenden wir den Terminus „Kulturentwicklungskonzept“. Mit diesem Begriff lassen sich unsere Absichten besser ableiten. Die Stadt kann nämlich sehr wohl kulturpolitische Ziele und Leitplanken aufstellen und brennende Themen in den Fokus rücken. Stichworte sind zum Beispiel mangelnde Veranstaltungsstätten, Fördermöglichkeiten für unsere Künstler, Jugendkultur in Friedberg. In einem ersten Schritt können Bürger und Künstler ihre Meinungen und Erwartungen formulieren, Schwächen und Stärken unseres Kulturlebens werden analysiert, eine Bestandsaufnahme gemacht und wichtige Themen zur vertieften Diskussion formuliert. Am Ende werden konkrete Ziele und Handlungsempfehlungen für alle Mitspieler entstehen.

myheimat: Das Wittelsbacher Schloss wird endlich umgebaut. Auch wenn das Denkmal gerade über Jahre hinaus Baustelle und somit nicht nutzbar ist - das muss die „Kulturmacher“ doch freudig stimmen, nicht wahr?

Frank Büschel: Klar! Die Stadt schafft uns und den nachfolgenden Generationen mit dem Umbau des Schlosses ein besonderes Vermächtnis. 2018 werden wir ein rundum erneuertes und modernes Museum im Südflügel erhalten. In der Folge werden ein großer Veranstaltungssaal und mehrerer Veranstaltungsräume fertig gestellt. Wenn man sich die Abriss- und Umbauarbeiten vor Ort und die Baupläne so ansieht, lässt sich immer klarer erahnen, welch besonderes Juwel mit dem sanierten Schloss und den fünftausend Quadratmetern Gebäudefläche entstehen wird.

myheimat: Die Stadt Friedberg wird im Zusammenhang mit dem Schlossumbau mit der Bewerbung für die Bayerische Landesausstellung in Verbindung gebracht. Wie ist da der Stand der Dinge?

Frank Büschel: Eine Bayerische Landesausstellung mit Friedberger Beteiligung ist freilich eine traumhafte Vorstellung. Bevor sich die Stadt allerdings zu diesem Thema öffentlich äußert, werden erst Gespräche mit dem Landkreis geführt und die politischen Gremien befragt.

myheimat-Team:

Joachim Meyer aus Friedberg

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