Corona: Bunte Steine statt Bälle - eine besondere Aktion für den Minigolfplatz in Friedberg

Der Minigolfplatz in Friedberg darf wegen der Corona-Pandemie nicht öffnen. Betreiberin Sarina Toth hat eine Aktion ins Leben gerufen, mit der sich Familien und kreative Menschen die Zeit momentan anderweitig vertreiben und später den Minigolfplatz verschönern können
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  • Der Minigolfplatz in Friedberg darf wegen der Corona-Pandemie nicht öffnen. Betreiberin Sarina Toth hat eine Aktion ins Leben gerufen, mit der sich Familien und kreative Menschen die Zeit momentan anderweitig vertreiben und später den Minigolfplatz verschönern können
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Der Minigolfplatz in der Schützenstraße steht in den Startlöchern. Das 4.500 Quadratmeter große Gelände ist aus dem Winterschlaf erwacht, am Wochenende hat die Betreiberin Sarina Toth mit ihrer Familie hier richtig klar Schiff gemacht. Gemeinsam haben sie den Rasen gemäht, Büsche geschnitten, Laub und heruntergefallene Äste entsorgt und angefangen, die Bahnen zu reinigen. „Spätestens Anfang April wollten wir die Minigolfsaison eröffnen“, erklärt Sarina Toth, die die Anlage seit zweieinhalb Jahren mit ihrem Mann Daniel führt. Seitdem boomt der Ansturm auf den Platz, der normalerweise von Mai bis Oktober bei gutem Wetter an den Wochenenden und in den Ferien geöffnet hat.

Kein Saisonauftakt wegen Corona-Virus
„Schon am Sonntag stand unser Telefon nicht still, weil viele Leute gefragt haben, ob wir bei dem schönen Wetter schon geöffnet haben“, berichtet sie. Am Montag war dann klar, dass aus dem Minigolfspielen so schnell nichts wird. Denn auch diese Anlage fällt unter die Freizeiteinrichtungen, die im Zuge des ausgerufenen Katastrophenfalls bis zum 19. April geschlossen werden müssen bzw. eben gar nicht erst öffnen dürfen. Das trifft auch Familie Toth. „Natürlich haben wir uns schon auf den Saisonauftakt gefreut, aber wir müssen uns an die behördliche Anweisung halten. Abgesehen davon sehen wir auch die hohe Verantwortung, unserer Familie gegenüber genauso wie für die Menschen, die hier ihre Freizeit verbringen. Bei gutem Wetter tummeln sich sehr viele Leute jeden Alters auf dem Gelände. Der Besuch auf unserem Minigolfplatz soll Spaß machen und kein gesundheitliches Risiko darstellen.“ Die 30-jährige weiß, wovon sie spricht. Den Minigolfplatz betreibt sie nur nebenbei, hauptberuflich ist sie als Gesundheits- und Kinderkrankenschwester im Friedberger Krankenhaus tätig.

Bunte Kieselsteine zur Dekoration
Statt auf dem Platz Schläger und Bälle auszugeben, ist sie nun also mit der dreijährigen Tochter viel zu Hause. Dort bemalen die beiden gerade Kieselsteine, um später damit die Anlage bunt zu dekorieren. Daraus ist die Idee entstanden, die Minigolf-Fangemeinde in die Aktion einzubinden und gleichzeitig Familien eine Möglichkeit zu bieten, die Zeit zu Hause zu nutzen. Auf Facebook und mit einem Aushang am Kassenhäuschen verbreitet Sarina Toth die Idee von den bunten Steinen. Sie fordert alle Familien und Kreativen zu Malen auf: „Große, kleine, bunt, mit Mustern, mit Tieren, ganz wie ihr wollt“, heißt es. Die vielen Werke, die so entstehen können, sollen in die neuen Bahndekorationen und Hindernisse eingebaut werden. „So kann jeder etwas zur allgemeinen Situation beitragen, indem er sich und andere vor dem Coronavirus schützt und sich später bei jedem Minigolfbesuch über seine persönlichen Werke freut – und natürlich auch über die der anderen.“
Die Steine können mit Wasser- oder Acrylfarben angemalt werden und sollten dann mit Klarlack versiegelt werden. Wer den nicht da hat, kann die Steine auch so abgeben, dann erledigt Familie Toth das. Die fertigen Kunstwerke können einfach in einem bereitgestellten Korb am Eingang vom Minigolfplatz abgelegt werden, den die Betreiber ja auch während der Schließung in Schuss halten müssen und deshalb regelmäßig vor Ort sind.

"Wir hoffen auf viele bunte Steine"
Der Zuspruch in den sozialen Medien ist überwältigend, die Nachricht verbreitet sich rasant. Die Aktion zeigt, wie auch Kleinigkeiten den Zusammenhalt stärken, wenn plötzlich nichts mehr selbstverständlich ist. Sarina und Daniel Toth hoffen, „dass auch tatsächlich viele bunte Steine bei uns ankommen, die an diesen Zusammenhalt erinnern, wenn die Saison dann tatsächlich irgendwann starten kann.“

myheimat-Team:

Dagmar Weindl aus Friedberg

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