Chinesisch-Bayerisch oder: Wegweisel fül Nichtmünchenel
Die chinesischen Schriftzeichen vor dem Münchener Nationalmuseum sind nicht zu übersehen. Wohl dem, der die Buchstaben dieser äußerst schwer zu erlernenden Sprache lesen kann! Bei mir weckte diese ausgesprochene Gegensätzlichkeit den Google-Forschertrieb. "Schriftzeichen vor dem Nationalmuseum München" gab ich in die Suchmaske ein – und siehe da: "Die Wittelsbacher und das Reich der Mitte - 400 Jahre China und Bayern"; eine Ausstellung im Museum kündigt dieser Schriftzug an.
Und wieder beweist unsere Landeshauptstadt ihre unbedingte Weltoffenheit. Nicht der Ureinwohner soll Kenntnis haben von dieser bedeutenden Ausstellung, der weiß das sowieso. Der Münchener kennt seine Geschichte, weiß um die Zusammenhänge. Hat man doch den "Chinesischen Turm" im "Englischen Garten" Münchens in den Jahren 1789/1790 gegen den Widerstand des Garten-Schöpfers Friedrich Ludwig Sckell gebaut und mit dem drumherum installierten Biergarten eine herrliche Symbiose zwischen den beiden Kulturen geschaffen!
Nicht der Münchener also soll Kenntnis erlangen von der großartigen Ausstellung im Münchener Nationalmuseum. Dem vorbeifahrenden Chinesen soll die enge Verbindung Bayerns mit seinem Heimatland in Erinnerung gerufen werden und ihn vor dem Besuch des Biergartens im anliegenden Englischen Garten zum Besuch des Nationalmuseums animieren. "Sauber, sag i" - wie der Münchener zu sagen pflegt.
Ein kleines Unbehagen beschleicht mich jetzt aber doch: Google hat doch irgendwie seine Aktivitäten in China zurückgefahren – was wäre, wenn diese Schriftzeichen gar nicht auf die Ausstellung hinweisen sondern ein Warnhinweis an die Chinesen sind, auf den Genuss von Starkbier zu verzichten? Weil sie doch den Alkohol nicht so gut vertragen können wie die Münchener...
Ich glaube Du kannst ganz beruhigt sein, Franz!
Auf ihre Haxn und Starkbier werden die Chinesen nicht verzichten. Sei
es auch nur, um eine Fotoserie von dem deftigen Mahl zu schießen... ;o))