Bayerisches Bier und Blasmusik
Friedberg/Wulfertshausen – Restlos ausverkauft war das 7. Friedberger Starkbierfest der Stadtkapelle Friedberg. Betont schlicht präsentierte sich das Fest am vergangenen Samstag in der Gaststätte Metzger in Wulfertshausen. So stand die Fastenpredigt von Anton Oberfrank allein im Fokus der 300 Gäste.
Doch bevor Oberfrank die lokale Politprominenz nach allen Regeln der Kunst derbleckte, durfte Bürgermeister Roland Eichmann das erste Fass Starkbier anstechen. Nach drei gekonnten Schlägen floss das Bier und die Politiker prosteten sich ausgiebig zu. Die Stimmung war ausgelassen, als Oberfrank ans Rednerpult trat.
Der Gender-Mainstreaming im Sprachgebrauch, Digitalisierung des Alltags und natürlich die Verfehlungen der hiesigen Politiker standen im Mittelpunkt der Rede. Besonders die Fraktion der Grünen bekam in diesem Jahr ihr Fett weg. Mit Scharfsinn und spitzer Feder sezierte die politischen Höhepunkte des vergangenen Jahres. Rund eineinviertel Stunden lang fesselte Oberfrank die Zuhörer. Mit stehenden Ovationen feierten sie seine messerscharfen Analysen.
Danach übernahmen die Musiker der Stadtkapelle wieder die Bühne und unterhielten die Gäste mit gepflegter Blasmusik. Bei Hits wie „Fliege mit mir in die Heimat“ oder „Dem Land Tirol die Treue“ hielt es zum Schluss hin kaum jemanden auf seinem Platz und sogar das eine oder andere Tanzbein wurde geschwungen.
Nach der Veranstaltung zog der Vorstand der Stadtkapelle Friedberg Oliver Limmer ein positives Fazit: „Es war ein tolles Starkbierfest, ich bin sehr zufrieden und freue mich schon auf das nächste Jahr.“ Er verriet, dass erste Vorbereitungen für das nächste Starkbierfest bereits liefen.
Aus der Fastenpredigt
"Zum siebten Mal hat man gefragt,
und ich hab wieder zugesagt,
beim Starkbierfest der Stadtkapelle
zu schöpfen aus der trüben Quelle
von A wie schönen Anekdoten
bis Z wie ordinäre Zoten,
von großen Dramen und Geschichten,
die reizvoll sind, sie zu bedichten."
(...)
"Ham Sie´s gelesen? Am 12. Februar in der Zeitung:
,Grüne fordern mehr Mut zur künstlichen Intelligenz.'
Ausgerechnet die Grünen! Ich dachte immer, gerade ihr könnt stolz sein auf eure natürliche Intelligenz und sprecht diese den anderen weitgehend ab, die wiederum den „gesunden Menschenverstand“ nur für sich reklamieren – wie Herr Scheuer… Sie wissen schon: Tempolimit!
,Mehr Mut zur künstlichen Intelligenz?'
Da drängt sich – Entschuldigung - natürlich die Frage auf -
ich brauch sie eigentlich nicht mehr zu formulieren:
,Reicht die natürliche nicht aus…?'"
(...)
"Wild wird geparkt und sich beharkt -
wie leider auch - beim Weihnachtsmarkt.
Da kann man nicht nur Glühwein saufen,
beim Weihnachtsmarkt gibt´s viel zu kaufen.
Doch diesmal war das Fest gestört:
Das Komitee hat sich empört,
das Komitee der Partnerschaft
mit Völs am Schlern, das jährlich schafft,
den Weihnachtsmarkt reich zu bestücken
mit Wurst und Speck in großen Stücken.
Doch vis a vis vom Völser Stand
ein Konkurrent ein Plätzchen fand -
mit Südtiroler Würst´ und Speck.
Da war der Weihnachtsfrieden weg!
Die Friedensengel bliesen Sturm
mit der Posaun´ vom Jakobsturm."
(...)
"Der Eichmann nach dem Amtsantritt
wollt´ mit am radikalen Schnitt
die Renovierung unsres Schlosses,
des Wittelsbacher Burg-Kolosses,
zusammen mit der CSU
verhindern, doch, gottlob, dazu
ist´s nicht gekommen. Und zurecht!
Herr Eichmann hält´s mit Bertolt Brecht:
„Wer A sagt, muss nicht B drauf sagen.“
Er kann sich irren und es wagen,
ganz einfach anders fortzufahren,
wenn die Gedanken falsche waren.
Jetzt feiert er im schönen Schloss
zusammen mit dem Stadtrats-Tross
im großen Saal und stellt sich hin
als Schlossherr wie einst Konradin."
Bürgerreporter:in:Stadtkapelle Friedberg aus Friedberg |
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