Ausstellung in der Friedberger Archivgalerie
Zur Eröffnung der Ausstellung in der Friedberger Archivgalerie anlässlich der 70-jährigen Wiederkehr der deutschen Kapitulation kam eine Einladung ins Haus geflattert. Zu Beginn erlebten die Interessierten in Stadtpfarrkirche einen Friedberger Chor Collegium Vocale, der mit hervorragendem stimmkräftigem, zugleich mit lebhafter Dynamik und farbigem Klangspektrum brillierte. Gesungen wurden passend zum Anlass verschiedene Stücke zum Thema Frieden, unter anderem die Friedberger Friedensmotette. Nach diesem Ohrenschmaus gingen die vielen Eingeladenen nun auf kürzestem Weg ins Friedberger Rathaus und wurden hier mit den begrüßenden Worten des Bürgermeisters und nach der Erzählung einer unter die Haut gehenden Erinnerungen, des ehemaligen KZ Häftlings David Salz, ganz still. Salz kam extra aus Israel angereist und erzählte wie er mit 16 Jahren zuerst in Auschwitz und dann im noch viel schlimmeren KZ Lager Mittelbau Dora landete und unter unmenschlichen Bedingungen, bis zu seiner Flucht, gezwungen war Raketen für die Nazis zu entwickeln. Kein Ton war im Rathaussaal während diesen Schilderungen zu hören.
Hilfe fand er als er in die Hände der Amerikaner und später des russischen Militärs gelangte.
Nach diesem Zurückschauen berichtete die Historikerin Dr. Nikola Becker dann zu den Ereignissen vom 28 April 1945 und lud ein, die unter ihrer fachlichen Leitung und Organisation mit vielen Anleihen von Privatpersonen wie auch Instituten hervorragend aufgestellte Ausstellung zu besuchen.
Nach einem Glas Sekt ging es dann auch zur Archivgalerie, um sich diese offiziellen Dokumenten, Photographien und Erinnerungsberichten anzusehen. Besonders ein Brautkleid gegenüber des Saaleinganges fiel sofort ins Auge. Es war aus Fallschirmseide genäht und von der Tochter der ehemaligen Besitzerin zur Verfügung gestellt worden.
Bürgerreporter:in:Christl Fischer aus Friedberg |
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